Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.07.2021

Pfeffer-Türen gehen zu

Das Restaurant an der Thundorferstrasse ist bald Geschichte

Nur noch bis und mit dem 22. Juli herrscht reger Betrieb im «Pfeffer». Dann sagt Wirt Marco Reali Tschüss und Dankeschön und schliesst das Restaurant und die Pfeffer-Box.

 

 

Damit geht eine lange Tradition in Frauenfeld zu Ende, denn das «Pfeffer» gab es als Wirtshaus schon um 1780. Es hiess allerdings «Engel». Natürlich hat sich in der Zwischenzeit bei den Besitzern einiges geändert. Fast gleich geblieben ist dagegen die Fassade, ausser wohl die Farbe des Anstriches. Einen ehemaligen Coiffeur-Salon und den Saal gab es nicht mehr im Haus, dafür als Ergänzung zum Restaurant seit 2012 die Pfeffer-Box.

Ungewisse Zukunft
Marco Reali, der früher als Metallbauschlosser auf Montage war, wurde erst durch seine Partnerin Gabi Schoop (sie starb 2016) zum Wirt. Er hat das traditionelle Geschäft sofort übernommen. Nun geht der 67-Jährige in Pension und seine jetzige Partnerin Brigitte «Bibi» Schüpbach, die als Köchin viel zum grossen Erfolg in den letzten Jahren beitrug, orientiert sich beruflich neu. Darum werden sich die Pfeffer-Türen nach den Ferien ab dem 16. August nicht mehr öffnen. Die Liegenschaft gehört der Erbengemeinschaft Gabi Schoop. Was passiert nun? Reali zuckt mit den Schultern: «Das ist ungewiss, aber das Restaurant dürfte wohl Geschichte sein».
Der stets bestens gelaunte Reali kam bei seinen Gästen sehr gut an. Auch die zahlreichen Kantonsschüler wussten, wenn sie ihr Mittagessen in der Pfeffer-Box abholten, dass sie von ihm noch einen lockeren Spruch mit auf den Weg bekamen. Das alles ist nun rasch vorbei. Das rege Diskutieren im Innern, oder das Sitzen zum Essen auf der Terrasse an der Thundorferstrasse, wird nicht nur den Stammgästen fehlen. Trotz allen Nostalgie-Gedanken präsentiert Marco Reali wie immer sein strahlendes Lachen: «Das Leben geht weiter. Einfach etwas anders als bisher».

Ruedi Stettler