Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.07.2021

Debby Schenk hat schon enorm viel erreicht

Die am 24. April erst 19 Jahre alt gewordene Wigoltinger Leichtathletin Debby Schenk vom LC Frauenfeld hat schon für zahlreiche Highlights gesorgt.

 

 

Die Juniorin setzte sich bei den Einkampf-Meisterschaften Thurgau/Schaffhausen auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld mit persönlicher Bestleistung in 59:38 über 400 Meter Hürden bei der Elite durch. Auch ohne Hindernisse gab es erneut mit PB in 55:88 Gold. Wenig später glänzte sie an den nationalen Titelkämpfen in Langenthal wieder über die Hürden und wurde glänzende Sechste in einem hervorragenden Feld. Nur bei ihrem letzten Wettkampf in Mannheim lief es nicht ganz nach Wunsch. Vielleicht ein gutes Omen für die kommenden Anlässe.

Wohnst Du noch in Wigoltingen?
Ja, momentan wohne ich noch bei meinen Eltern in Wigoltingen. Durch das Studium in Kreuzlingen könnte sich dies jedoch auch in naher Zukunft dann ändern.

Ist Dein Studium an der PH Thurgau schon abgeschlossen?
Nein, ich habe vor kurzem das erste von drei Jahren meines Regelstudiums an der Pädagogischen Hochschule Thurgau abgeschlossen. Ich bin mit meiner Studienwahl sehr zufrieden und erhalte auch grosszügige Unterstützung von der PH, was meine sportliche Karriere anbelangt.

Wurde das Training intensiviert, dass Du lauter persönliche Bestleistungen realisierst?
Grundsätzlich haben wir im Vergleich zum letzten Jahr nichts am Trainingsumfang verändert. Nichtsdestotrotz wird in Absprache mit meinem Coach das Training von Saison zu Saison optimiert, was zu solchen Ergebnissen führen kann. Trotzdem war ich sehr positiv überrascht, dass ich solch schnelle Zeiten laufen konnte.

Wie oft trainierst Du? Immer auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld?
Im Moment absolviere ich wöchentlich 5 Einheiten, welche sich aus zwei Krafttrainings und mehreren Lauf- und Technik-Einheiten zusammensetzen. Die meisten absolviere ich mit meiner Trainingsgruppe in Frauenfeld. Meine Krafttrainings finden jedoch auch ab und zu im Küpfers Gym in Kreuzlingen statt, wodurch ich den Sport optimal mit meinen Studium verbinden kann. Ergänzt wird dieses Haupttraining durch kurze Dehnprogramme oder Stabilisationsübungen, welche ich zu Hause absolviere.

Wer ist Dein Trainer?
Ich arbeite hauptsächlich mit René Strasser zusammen, welcher mich bereits seit einigen Jahren auf meinem sportlichen Weg unterstützt. Er schreibt nicht nur die Pläne für unsere Trainingsgruppe, sondern begleitet mich an alle Wettkämpfe.

Wie viele Rennen (400 flach und Hürden) hast Du in dieser Saison schon absolviert?
Insgesamt habe ich diesen Sommer bereits sieben 400-Meter-Rennen bestritten, davon die meisten über die Hürden. Dies klingt möglicherweise nicht nach viel, doch absolvierte ich alle diese Rennen innerhalb von fünf Wochen, da sich die erste Saisonhälfte lediglich über wenige Monate erstreckt.

Als Ziel für 2021 gibst Du bei der Sporthilfe-Athletenförderung die U20-EM in Talinn an. Was willst du dort über 400 Meter Hürden erreichen?
Die U20-Europameisterschaften finden vom 15. bis 18. Juli statt. Da ich die Limite bereits deutlich unterbieten konnte, stiegen mit Blick auf die europäische Bestenliste auch die Erwartungen. Primär ist es das Ziel, den Halbfinal und eine erneute persönliche Bestleistung zu erreichen. Wenn mir ein rhythmisch guter Lauf gelingt und ich meine Leistung abrufen kann, liegt auch der Finaleinzug in Reichweite. Ich lasse mich überraschen und hoffe natürlich, dass noch Luft nach oben ist!

Du strebst auch die Limite für die U20-WM an. Wie siehst es aus?
Die U20-Weltmeisterschaften finden Ende August in Nairobi statt. Da die EM und WM wegen Corona in diesem Jahr auf dasselbe Jahr fallen und aufgrund der Wahl des Austragungsortes, hat Swiss Athletics die Limiten für die WM angepasst. Die neue Limite ist mehr als zwei Sekunden schneller als zuvor und liegt daher nicht mehr in Reichweite.

Was sind Deine weiteren Ziele?
Für diese Saison stellt die Nachwuchs-Schweizer Meisterschaft neben der EM einen zweiten Höhepunkt dar, bei welchem ich sicher die Goldmedaille anstrebe. Längerfristig besteht durch mein Studium zudem die Chance auf eine Teilnahme an der Universade, was eine tolle Möglichkeit wäre. Alles in allem ist das Ziel ganz klar, möglichst viele Erfahrungen an internationalen Grossanlässen zu sammeln.

Interview: Ruedi Stettler