Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.09.2021

Begeisterung für den Eishockeysport als Erfolgsrezept

Eishockeyclub Frauenfeld ist zum 75-Jahr-Jubiläum in bester Verfassung

Am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag feiert der Eishockeyclub Frauenfeld sein 75-jähriges Bestehen. Dank vielen langjährigen ehrenamtlich tätigen Persönlichkeiten geniesst der Verein ein hohes Ansehen in Sport und Gesellschaft.

 

 

Dieser hohe Stellenwert des EHC Frauenfeld hat mehrere Gründe. Einerseits hat der Verein aus der Thurgauer Kantonshauptstadt auf nationaler Ebene Titel gewonnen, andererseits führte der EHCF in den 90er Jahren eine der grössten Juniorenabteilungen der ganzen Schweiz. Dies war der Verdienst von Bruno Stäheli, Edwin Ott und Walter Vontobel. Zudem ist der EHCF dank vielen langjährigen treuen Helfern und Funktionären hervorragend verankert in Stadt und Region.
Darüber hinaus hat der EHCF immer wieder mit besonderen Aktivitäten auf sich aufmerksam gemacht – so auch als Veranstalter von Konzerten (siehe Textbox). Dies zwecks Mittelbeschaffung zur Finanzierung des Sportbetriebs. Zwei der langjährigen «treuen Seelen» sind Werner Stamm und Werner Hemmi, die sich während zusammen über fünf Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen für den Verein eingesetzt haben und sich auf das Jubiläum «ihres» EHCF freuen – wie sie im Gespräch mit der Frauenfelder Woche sagen.
Erster Aufstieg 1974
Werner Hemmi wurde als Spieler vom damaligen EHCF-Präsidenten Fredy Scheuber im Jahr 1973 von Arosa nach Frauenfeld geholt mit dem Ziel, gemeinsam mit Trainer Heinz Zehnder die erste Mannschaft des EHCF in die 1. Liga zu bringen – was bereits im Jahr 1974 gelang. Auch gründete Werner Hemmi damals eine Mittelbeschaffungskommission, die schliesslich rund die Hälfte des 350 000-Franken-Jahresbudgets aufbrachte. Auch die Donatorenvereinigung unter der langjährigen Führung von Fredi
Hugelshofer hat jeweils einen schönen finanziellen Beitrag geleistet. Zu den weiteren Aktivitäten dieser Kommission gehörte eben mitunter die Organisation von Konzerten, von Lottos sowie von Helfereinsätzen beim Open Air (von 1987 bis 2012 half der EHCF dort mit, unter anderem bei der Abfallentsorgung). Nach Beendigung seiner Aktivlaufbahn blieb Werner Hemmi dem Verein während 14 Jahren bis 2006 als Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für das Marketing erhalten.

Eishockey fasziniert
Für Werner Stamm, der von 1980 bis 2006 im Vorstand mitwirkte und ab 1988 das Präsidentenamt bekleidete (bis 1991 gemeinsam mit Bruno Stäheli, dann bis 2000 zusammen mit Werner Hemmi und danach alleine), war das Engagement für den EHCF gewissermassen Berufung. «Es machte einfach unheimlich Spass, gemeinsam etwas vorzubereiten und durchzuführen. Zudem ist der Eishockeysport faszinierend», sagt er dazu.
Als Meilensteine für den EHCF bezeichnet Werner Stamm die Eröffnung der Kunsteisbahn in Frauenfeld im Jahr 1972, die Aufstiege der 1. Mannschaft im Jahr 1974 in die 1. Liga und jener der Junioren im Jahr 1978 in die Elite B, die Eröffnung der Eishalle im Jahr 1995, der Schweizer-Meister-Titel unter Mäni Marbach im Jahr 2009 und der zweite Platz im gleichen Wettbewerb im Jahr 2017, wieder mit Mäni Marbach. Mit einer gewissen Zurückhaltung äussert sich Werner Stamm zur Zusammenarbeit mit dem HC Thurgau, weil von dort Spieler vom EHCF übernommen wurden und «weiterverkauft», ohne den Stammverein am Erlös teilhaben zu lassen.

Eine Lebensschule
Die beiden langjährigen Funktionäre möchten rückblickend keine Sekunde missen in ihrer Zeit beim EHCF. «Das war für mich auch eine Lebensschule», sagt Werner Stamm und Begeisterung schwingt in seinen Worten mit – was von Werner Hemmi mit einem Nicken bestätigt wird.

Andreas Anderegg

 

 

Begeisterung für den Eishockeysport als Erfolgsrezept