Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.10.2021

Nach der TdS-Enttäuschung der grosse Erfolg

Stefan Bissegger aus Felben hat in seiner ersten Saison als Radprofi schon einige beachtliche Erfolge erzielt. Nun geniesst der 23-Jährige seine Ferien.

 

 

Einen Namen gemacht hat sich Stefan Bissegger zuerst vor allem auf der Bahn, auch als nationaler Meister. 2016 wurde er in neuer Weltrekordzeit in Aigle sogar Junioren-Weltmeister in der Einzelverfolgung. Rasch war er zudem klares Aushängeschild des Schweizer Vierers und auch hier gab es international Medaillen.
An den Europameisterschaften in Grenchen letzte Woche fehlte er. Er durfte sich aber über seinen Trainings-Kollegen Claudio Imhof aus Sommeri freuen. Der 31-Jährige holte mit dem Vierer Silber und gewann in der Einzelverfolgung mit neuem Schweizer Rekord Bronze.
In seinem ersten Jahr als Strassen-Profi im Team von Education-Nippo staunte die Konkurrenz schon öfters über den am 13. September erst 23 Jahre alt gewordenen Stefan Bissegger. Der Felbener kannte heuer für den Start der Tour de Suisse in Frauenfeld nur ein Ziel: «Das Zeitfahren führt vor meiner Haustüre vorbei. Da will ich gewinnen». Die Enttäuschung war gross, als er nach 10,9 Kilometern vier Sekunden mehr benötigte als der Einheimische Stefan Küng. Doch Bissegger schlug sofort zurück und gewann eher unerwartet die 4. Etappe von Sankt Urban nach Gstaad über 171 Kilometer in einem Dreiersprint. Ausserdem triumphierte das Supertalent noch im Zeitfahren bei Paris – Nizza und in einem Teilstück der Benelux-Tour.
Obwohl Stefan Bissegger gegenwärtig in den wohlverdienten Ferien weilt und eigentlich gar keine Telefonanrufe entgegennimmt, beantwortete er unsere Fragen sofort.

Wie stufst Du Deine erste Saison als Radprofi ein?
Sie ist super verlaufen. Ich bin sehr zufrieden.

Welches Deiner Highlights steht zuoberst?
Das war der Sieg in der 4. Etappe an der Tour de Suisse.

Was nervt Dich heute noch?
Das Wetter beim Zeitfahren der Tour de France. Ich wurde immerhin noch guter Fünfter.

Deine Einschätzungen zur Premiere beim Klassiker Paris – Roubaix?
Da bin ich sehr zufrieden, da ich mit einem gebrochenen Handgelenk am Start war.

Ist Deine Saison abgeschlossen, oder welche Rennen fährst Du noch?
Meine Saison ist beendet. Jetzt bin ich in den Ferien und dann muss ich unter das Messer wegen meinem Handgelenk.

Fährst Du auch wieder auf der Bahn?
Bahnrennen sind für mich kein Thema mehr.

Bleibst Du in Deinem bisherigen Team? Wenn ja, bis wann?
Ich bleibe noch drei weitere Jahre bei Education.

Wann beginnt das normale Training?
Schon in drei Wochen wieder.

Interview: Ruedi Stettler