Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.08.2022

Basels Rekordspieler Frei will noch Titel holen

Der Frauenfelder Fussballprofi Fabian Frei ist seit Mai Rekordspieler beim FC Basel. Der 33-jährige Mittelfeldspieler hat in den Farben von Rotblau aber noch einiges vor.

 

 

Das Talent von Fabian Frei – Vater Markus führte 2002 als Trainer die Schweizer U17 zum Europameister-Titel – wurde früh erkannt. Der am 8. Januar 1989 geborene Frauenfelder wechselte schon im Jahr 2000 vom FC Frauenfeld zu Winterthur und stiess bereits 2004 von dort zu Basel und debütierte 2007 im Fanionteam. Er durfte am Rheinknie bereits fünfmal den Meisterkübel und dreimal die Cup-Trophäe in Empfang nehmen und feierte auch internationale Erfolge. Als eigentlicher Mittelfeldspieler ist der Thurgauer allerdings polyvalent einsetzbar. Im Mai löste er mit seinem 453. Einsatz im FCB-Dress den bisherigen Rekordhalter Massimo Ceccaroni ab. Was hat Frei jetzt noch für Ziele: «Ich möchte natürlich mit Basel noch Titel gewinnen». Der Start in die Meisterschaft ist mit drei Unentschieden eher mässig gelungen. Sein Vertrag läuft bis 2024. Obwohl Fabian Frei für die Schweiz von der U16 bis zur U21 (wo er an der EM 2011 in Dänemark Silber holte) immerhin 62 Länderspiele absolvierte und 26 Treffer markierte, harzte es mit den Aufgeboten für das A-Team. 22 Länderspiele und drei Tore stehen in seinem Palmares. Erst der neue Nationalcoach Murat Yakin gab ihm nach über vier Jahren Ab-stinenz im letzten Herbst endlich eine neue Chance. Nachstehend beantwortet der zweifache Familienvater Fabian Frei unsere Fragen.

Was darf man vom FC Basel in dieser Saison erwarten?
Das Ziel muss sein, wenn möglich bis zum Ende der Meisterschaft vorne mitzuspielen. International wäre ein Erreichen der Gruppenphase wünschenswert und den Cup möchten wir auch nicht vernachlässigen.

Was erwartest Du von Dir selber?
Ich möchte als Captain der Mannschaft natürlich vorne wegmarschieren, Verantwortung übernehmen und mit meiner Leistung überzeugen.

Ist etwas anders, seit Du FCB-Rekordspieler bist?
Nicht wirklich. Die Leute nehmen mich, glaube ich, gleich wahr wie vorher und zu meinen Mitspielern ist das Verhältnis dasselbe. Das ist in meinem Sinn, dass sich auch mit Rekord nichts an mir oder meiner Art ändert.

Was hat sich mit dem neuen Trainer Alex Frei geändert?
Ein neuer Trainer bringt immer viele Änderungen auf und neben dem Platz. Ich kenne Alex aber schon ein wenig länger und weiss deshalb ganz genau, auf welche Dinge er Wert legt.

Was ziehst Du für ein Fazit über die letzten Partien im Nationalteam?
Schlussendlich kann man sagen, dass wir mit dem Sieg gegen Portugal für ein versöhnliches Ende der Saison gesorgt haben. Die Stimmung in der Schweiz war davor, zum Teil auch verständlich, sehr kritisch und auch wir waren nicht zufrieden mit der Ausbeute bis dahin. Jetzt wird das Heimspiel am 27. September gegen Tschechien ein absolutes Schlüsselspiel für uns, das wir unbedingt gewinnen möchten.

Wie siehst Du Deine Chancen in der «Nati» im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Katar?
Es ist mittlerweile ein Ziel von mir, dabei zu sein. Das war in der Vergangenheit nicht selbstverständlich. Aber ich mache mir nicht unnötig Druck deswegen, sondern probiere einfach mein Bestes zu geben und mit guter Leistung Argumente für eine Berücksichtigung zu schaffen.

Interview: Ruedi Stettler