Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.11.2022

Marco De Martin nervt sich über 17 Sekunden

Der Bronschhofer Raphael Josef gewann den Frauenfelder Waffenlauf. Es war nach 2015/16/17 schon sein vierter Triumph. Im 2018 hatte er zudem beim zivilen Marathon alle hinter sich gelassen.

 

 

«Jetz chunt er», waren die drei meist gehörten Worte beim traditionellen Frauenfelder Waffenlauf. Nur beim Gewinner kam noch etwas dazu: «Jetz chunt er scho». Für Raphael Josef war es ein Start-Ziel-Sieg in neuer persönlicher Bestzeit von 2:48:47. Natürlich hatte er eine Marke unter 2:50 angepeilt und darum sprudelte es auf dem Mätteli nur so aus ihm heraus: «Bei Weingarten meinte ich noch, ich sei plötzlich unheimlich langsam. Aber es war der kräftige Wind der störte. Bei den berüchtigten Kamelbuckeln im Altholz war ich mir noch nicht sicher, dass es zum Sieg reicht. Erst einen Kilometer vor dem Ziel wusste ich, ja es klappt». Warum aber hat er eine blutverschmierte Hand? «In Wil bin ich über eine Schwelle gestolpert und hingefallen. Nur weil ich den Zuschauern zugewunken habe. Zum Glück ist nichts Gröberes passiert».

Den Meister geschlagen
Auch der deutlich distanzierte Zweitklassierte (2:58:08) hiess Raphael, aber Sprenger mit Nachname. Als Dritter lief in 3:00,17 der Frauenfelder Marco De Martin ins Ziel. «Das nervt gewaltig. Ich hätte gegen den Schluss hin locker etwas schneller laufen können. Das nervt wirklich unheimlich, diese vier Sekunden», waren seine ersten Worte. Seine Uhr hatte er offensichtlich falsch programmiert und verfehlte so die Drei-Stunden-Marke knapp. Es waren aber nicht vier, sondern immerhin 17 Sekunden.
Dass der 43-Jährige die 42,2 Kilometer deutlich schneller zurücklegen kann, bewies er bei der letzten Austragung 2019 als Zweiter in 2:57:19. Bei seinem Erfolg 2018 waren es sogar nur 2:52:32.

Spannender Zweikampf
Vizemeister De Martin und Schweizer Meister Marc Rodel aus Ettenhausen hatten sich lange ein Duell um den dritten Overall-Podestplatz geliefert. «Mit seinen langen Beinen war Marc abwärts deutlich schneller. Darum musste ich es bergauf versuchen, ihn abzuschütteln. Das gelang bei den Kamelbuckeln», so De Martin. Ist es für ihn wenigstens ein Trost, dass er als Dritter noch vor dem Meister klassiert war? «Ja, schon etwas».
Nicht ganz zufrieden mit seinem Ergebnis schien Rodel zu sein: «Ich blieb lange an Marco dran, aber bei Kilometer 38 musste ich ihn endgültig ziehen lassen». Immerhin hat sich der Hinterthurgauer gegenüber dem letzten Frauenfelder vom sechsten auf den vierten Rang verbessert.
Sämtliche Resultate sind auf der Homepage des Frauenfelders einsehbar.

Ruedi Stettler

1568 sind gestartet
Am Frauenfelder Waffenlauf nahmen 157 Männer und 12 Frauen teil. Den zivilen Marathon absolvierten 175 Männer und 54 Frauen. Am meisten Interessenten fand wie bisher immer der Halbmarathon ab Wil mit 761 Männern und 339 Frauen. Zum Juniorenlauf starteten 47 Boys und 23 Girls.

(rs)