Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.04.2023

Brägger erste Präsidentin

40. GV des Vereins für Behinderten-Busse Frauenfeld im AZP

Der Verein für Behinderten-Busse Frauenfeld wird nach vier Jahrzehnten erstmals von einer Frau geführt. Karin Brägger wurde am Montagabend zur Nachfolgerin von Fredi Himmelberger gewählt. Zudem wurden die moderaten Mitgliederbeiträge erhöht und die Fahrtarife angepasst, um eine ausgeglichene Rechnung erzielen zu können.

 

 

Mit der Wahl von Karin Brägger zur Präsidentin wird der Verein für Behinderten-Busse Frauenfeld (VBBF)erstmals von einer Frau geführt. Gründungspräsident im Jahr 1983 war Jean Jacques Bolli, der bis 1996 im Amt war. Auf ihn folgten Kurt Schmid (1996 bis 2011) und ab der GV 2011 Fredi Himmelberger, der das Präsidium am Montag nach 12 Jahren weitergab. Die Wahl von Karin Brägger, die bereits im Vorstand Einsitz hatte, war unbestritten. Gemeinsam als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden daneben Frank Bernhard (Finanzen) und Werner Boltshauser (Fahrzeuge).
Neu in den Vorstand gewählt wurde der neue Leiter des Alterszentrums Park, Michael Tobler, der am Montag seine Arbeit aufgenommen hat. Allerdings war dazu ein Vorschlag von Kurt F. Sieber notwendig, denn diese Wahl war auf der Einladung zur GV aus terminlichen Gründen nicht aufgeführt und hätte ohne Antrag aus der Versammlung erst in einem Jahr stattfinden können. Als Rechnungsrevisoren bestätigt wurden Sandra Vogt, Kurt F. Sieber und Kurt Schmid (Suppleant).
Betrieb normalisiert
In seinem letzten Jahresbericht wies Fredi Himmelberger unter anderem auf eine mit über 80 000 Kilometern wieder normale Nachfrage nach Transporten in der nach-Corona-Zeit hin. Auch bedankte er sich auf alle Seiten für die Unterstützung sowie das Wohlwollen, die dem Verein entgegengebracht werden. Einen besonderen Dank sprach er den Fahrern für deren unermüdlichen Einsatz und das zur Verfügung stellen der Freizeit aus.

Höhere Kosten
Wie Kassier Frank Bernhard aufzeigte, sorgten die höheren Treibstoffkosten und die höhere Fahrleistung in der Rechnung 2022 bei einem Volumen von 86 500 Franken für ein Defizit im Umfang von rund 15 000 Franken. Um die Jahresrechnung ausgeglichen gestalten zu können, wurde per 1. Mai eine Erhöhung der Fahrpreise von 70 Rappen auf 90 Rappen pro Kilometer beschlossen. Ebenso eine Erhöhung der Grundpauschale im Raum Frauenfeld von 7 Franken auf 10 Franken. Fredi Himmelberger: «Unser Ziel ist es, kostendeckend zu arbeiten.» Mit einer ausgeglichenen Rechnung soll auch das solide Vereinsvermögen (aktuell 339 000 Franken) längerfristig erhalten werden. Dies nicht zuletzt mit Blick auf die zu erwartenden Investitionen in neue Fahrzeuge.
Der abtretende Leiter des Alterszentrums Park, Bernhard Liepelt, informierte als Leiter Betrieb des Fahrdienstes über den Abgang eines Fahrers, derweil gleich drei neue gewonnen werden konnten.

Verabschiedungen
Im Weiteren wurden verdiente Persönlichkeiten mit lobenden Worten und Geschenken verabschiedet: Ruth Frutiger (war über 20 Jahre in der Einsatzzentrale des VBBF tätig), Bernhard Liepelt (war 9 Jahre verantwortlich für den Fahrdienst), Heinz Stübi (war 24 Jahre in verschiedenen Funktionen im Vorstand tätig) sowie Präsident Fredi Himmelberger selber.
Aus Anlass des 40-Jahr-Jubiläums waren die Teilnehmenden der GV im Anschluss daran zu einem Imbiss mit Jubiläumsdessert eingeladen. Andreas Anderegg

www.behindertenbusse.ch


Mitgliederbeiträge erhöht
Bei der Versammlung des Vereins für Behinderten-Busse Frauenfeld im Alterszentrum Park am Montagabend beschlossen die 49 Stimmberechtigten auch die Verdoppelung der Mitgliederbeiträge. Diese Jahresbeiträge sind allerdings weiterhin moderat und betragen für Einzelpersonen neu 20 Franken, für Familien 30 Franken und für Kollektivmitglieder 60 Franken. Mit dieser Erhöhung gaben die Stimmberechtigten einem Vorschlag von Edith Hugentobler den Vorzug gegenüber jenem des Vorstandes, der eine geringere Anhebung vorgeschlagen hatte. (aa)


1983 gegründet
Der Verein Behinderten-Busse Frauenfeld engagiert sich seit 1983 für Menschen mit Gehbehinderung im westlichen Teil des Kantons Thurgau. Rund 20 Fahrer und der Vorstand sind ehrenamtlich im Einsatz, damit Personen trotz Einschränkungen unterwegs sein können. Der Verein wird durch Mitgliedschaften und Einnahmen aus den Fahrten getragen. Organisationen und Behörden leisten ebenfalls Beiträge. Zudem gibt immer wieder Spenden und Legate. 1994 wurde dem Verein für seinen Dienst an der Gesellschaft der Anerkennungspreis der Stadt verliehen. (aa)