Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.05.2023

Wertvolle Investition in die Zukunft des Kantons Thurgau

Pro-Komitee zur Verteilung der TKB-Millionen startet Kampagne

Am Dienstag lancierte das Pro-Komitee seine Kampagne für ein Ja an der Urne zum Thurgauer Chancenpaket am 18. Juni. Unter diesem Namen wurde ein Paket mit 20 zukunftsweisenden Projekten geschnürt, die von den 127,2 Millionen Franken profitieren sollen, die von der Ausgabe von Partizipationsscheinen der Thurgauer Kantonalbank stammen.

 

 

Kantonsrat Daniel Eugster, der Präsident der verantwortlichen Kommission des Grossen Rates, gab am Dienstagmorgen im Sitzungszimmer Adler an der Grabenstrasse 9 in Frauenfeld einen Überblick über die Hintergründe und Entstehungsgeschichte dieses Thurgauer Chancenpakets und zeige das Potenzial auf, das darin steckt. Die Projekte des Chancenpakets gehen aus einem Ideenwettbewerb hervor, den der Regierungsrat veranlasste. Dabei rief die Regierung die Bevölkerung auf, Projekte einzureichen, die einen Nutzen für die Allgemeinheit und auch für die kommende Generation stiften. Eine parlamentarische Kommission wählte darauf in einem transparenten Evaluationsprozess sieben Gross- und 13 Kleinprojekte aus. Der Vorschlag der Kommission wurde mit einer überwältigenden Mehrheit der Stimmen vom Grossen Rat gutgeheissen (113 Ja zu 7 Nein).

Positiv und wertgenerierende Impulse
Kommissionspräsident Kantonsrat Daniel Eugster ist überzeugt: «Die Investitionen in die Projekte generieren ein Mehrfaches an Wert und erhöhen die Standortattraktivität des Kantons.». Die Finanzierung erfolgt aus dem Erlös, der dem Kanton im Zuge der Ausgabe von Partizipationsscheinen durch die Thurgauer Kantonalbank zugeflossen ist, belastet den Staatshaushalt deshalb nicht und hat keine steuerlichen Auswirkungen. Alle Projekte tragen zudem mit Eigenmitteln zu ihrer Finanzierung bei. «Es ist eine einmalige Chance, die es zu packen gilt», so Daniel Eugster weiter. Wird die Vorlage abgelehnt, fliessen die Gelder in die Staatskasse und können nicht mehr für die Projekte eingesetzt werden. Diese betreffen Themenbereiche wie Gewerbe, Bildung, Kultur, Tourismus, Energie und Natur sowie Soziales und Gesellschaft. Geografisch sind sie über den ganzen Thurgau verteilt.
Die sieben Grossprojekte decken eine breite Vielfalt ab:

• Der Berufsbildungscampus Ostschweiz führt die überbetrieblichen Kurse der Berufsbildung zusammen, um jungen Lernenden eine qualitativ hochwertige und arbeitsmarktnahe Berufsbildung zu ermöglichen.
• Mit dem Digital & Innovation Campus Thurgau entsteht ein Innovations- und Forschungscampus in Kreuzlingen, an dem in engem Austausch mit den Hochschulen der Region die Digitalisierung vorangetrieben und Innovationen entstehen können.
• Der neue Markt Thurgau auf dem umgenutzten Kasernenareal der Stadt Frauenfeld wird zum identitätsstiftenden, öffentlich zugänglichen Ort mit vielfältigem Angebot.
• Ein ökologischer Schaufelraddampfer soll Besucherinnen und Besucher auf dem Untersee erfreuen.
• Die Thurgauer Energienutzung aus dem Untergrund erarbeitet die Grundlagen für die geothermische Nutzung des tieferen Untergrundes zur Gewinnung erneuerbarer Energie.
• Ein neues Kultur- und Erlebniszentrum in Weinfelden wird zum Veranstaltungsort für kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Anlässe.
• Und das Kloster Fischingen soll als nationales Baudenkmal erhalten bleiben und wird zum Begegnungsort mit einem attraktiven Besucherzentrum und einer neuen Gartenanlage, die weit über den Kanton hinausstrahlen.
Hinzu kommen 13 Kleinprojekte, die über den ganzen Kanton verteilt sind. Mehr Informationen zu den Projekten finden sich im Internet.

Breite Unterstützung
Ein breit abgestütztes Komitee befürwortet die Vorlage: Die Thurgauer Regierung, sämtliche politischen Parteien und die drei Wirtschaftsverbände des Kantons unterstützen das Chancenpaket. Verschiedene Thurgauer Persönlichkeiten tragen es zudem im Rahmen einer Testimonial-Kampagne aktiv mit.
Ein Nein-Komitee zur Vorlage gibt es zwar nicht, allerdings wurde im Rahmen der Fragerunde auch die ablehnende Haltung von Teilen der SVP zur Verteilung der TKB-Millionen angesprochen. Dazu wies SVP-Kantonsrätin Priska Peter auf nur «vereinzelte» Gegner aus ihren Reihen hin – der Grossteil der SVP unterstütze die Vorlage. IHK-Präsidentin und FDP-Kantonsrätin Kris Vietze bezeichnete ihre Einstellung zu diesem Vorhaben als «anfänglich skeptisch», allerdings sei das dann ziemlich rasch in Begeisterung umgeschlagen. Auch Hansjörg Brunner als Präsident des Thurgauer Gewerbeverbands war zuerst skeptisch, mittlerweile stehen er und mit ihm das Thurgauer Gewerbe aber «voll dahinter». Andreas Anderegg

www.chancenpaket-tg.ch