Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.05.2023

Werner Spiri sorgte 22 Jahre für Sicherheit in Frauenfeld

Von starken Unwettern, dem Imam von Frauenfeld und Seeüberquerungen: Werner Spiri, Leiter Amt für Sicherheit, geht nach 22 Jahren in Pension.

 

 

Der 64-jährige Werner Spiri kann sich noch gut an seinen ersten Arbeitstag als damals noch Leiter der Dienststelle für Bevölkerungsschutz erinnern. Gerade angekommen, geht es für ihn um zehn Uhr in die monatliche Amts- und Dienststellenleiterkonferenz. «Das waren viele erste Eindrücke auf einmal», erinnert sich Spiri.

Näher an der Bevölkerung
Fünf Jahre später wurde aus der Dienststelle für Bevölkerungsschutz das Amt für Sicherheit. Nicht nur das, sondern auch die Dynamik zwischen Bevölkerung und Verwaltung habe sich laut Spiri verändert: «Womöglich hat sich der direkte Austausch mit den Frauenfelderinnen und Frauenfeldern durch die Sozialen Medien vermehrt.» Nebst Anfragen aus der Bevölkerung kümmert sich Spiri um strategische Aufgaben. Das Amt für Sicherheit hat letztes Jahr ein neues Sicherheitskonzept verfasst und veröffentlicht. «Im Hinblick auf die verschiedenen Flüchtlingswellen und die Energiemangellage ist das Konzept eine gute Grundlage, diese Herausforderungen zu meistern», meint Spiri stolz.

Grosses Unwetter über Frauenfeld
Um Probleme zu lösen, müssen manchmal grosse Entscheidungen getroffen werden. Das hat Spiri während des Mitsommerfests 2019 am eigenen Leib erfahren. «Es war Samstagabend um 20 Uhr und das Fest war gut besucht», erinnert sich Spiri. Das heftige Unwetter hatte er auf dem Radar, sollte aber an Frauenfeld vorbeiziehen. Doch die Wetterprognosen haben sich geändert und der Amtsleiter musste das Mitsommerfest abbrechen. Mit Hilfe der Polizei wurden die zahlreichen Festbesucherinnen und –besucher nach Hause gebeten und alles niet- und nagelfest gemacht. «Das war definitiv die richtige Entscheidung», ist Spiri sich heute sicher. Eine halbe Stunde später zog das starke Gewitter über Frauenfeld. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Auch bei anderen grossen Veranstaltungen in Frauenfeld half Spiri mit, die Sicherheit zu gewährleisten. Darunter bleiben ihm das eidgenössische Turnfest im Jahr 2007 und drei Jahre später das eidgenössische Schwingfest besonders gut in Erinnerung. «Für mich waren die vielen neuen Kontakte an solchen Veranstaltungen immer sehr wertvoll.» Nebst den grossen Ereignissen hat Spiri auch zwischen einzelnen Personen für Sicherheit gesorgt und geschlichtet. «Ich habe den Frauenfelder Imam und den Vorstand der islamischen Gemeinschaft aufgrund einer Reklamation kennengelernt.» Spiri sprach mit beiden Parteien und gemeinsam konnten sie das Problem aus der Welt schaffen. Seither pflegen sie einen regelmässigen Gedankenaustausch. So ist es meistens, meint Spiri und überlegt laut: «Man muss einfach miteinander reden.»

Waffenlauf und Seeüberquerung
Sport war für Spiri ein idealer Ausgleich zur Arbeit: «Früher war ich begeisterter Laufsportler und bewies mich mehrere Male beim Waffenlauf in Frauenfeld.» Heute ist Spiri häufig mit dem Velo unterwegs oder schwimmt bei organisierten Seeüberquerungen oder Flussschwimmen mit. Seine längste Strecke war elf Kilometer im Rhein, von Stein am Rhein bis Diessenhofen:

«Es war mir eine Freude»
«Während meiner Zeit hier habe ich fünf verschiedene mir vorgesetzte Stadträte erlebt und mit jedem eine gute Zusammenarbeit genossen», erinnert sich Spiri. Im Hinblick auf die Pension wirkt der Amtsleiter einerseits melancholisch und andererseits auch freudig. «Die Stadt Frauenfeld liegt mir sehr am Herzen und ich bin dankbar, dass ich einen Teil zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen durfte.» Vor allem wird er die Beziehungen am Arbeitsplatz vermissen. «An diesem Punkt möchte ich mich bei allen Arbeitskolleginnen und -kollegen, intern wie extern, bedanken. Es war mir eine Freude.» Spiri und seine Frau planen Reisen nach Südamerika und Afrika. Beide Kontinente haben für sie eine besondere Anziehungskraft. Zusammen wollen sie reisen, entdecken und das Leben geniessen. (svf)