Frauenfeld · 03.04.2024
Zu oft nicht daheim
Heidi Diethelm Gerber tritt als Schützen-Nationaltrainerin zurück
Auf Ende Jahr hat die Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin von 2016, Heidi Diethelm Gerber, als Abteilungsleiterin Pistole und Schweizer Nationaltrainerin Pistole ihren Rücktritt erklärt.
Es war ein historischer Moment 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Heidi Diethelm Gerber gewann die Bronze-Medaille mit der Sport-Pistole über 25 Meter. Und stand als erste Schweizerin überhaupt im Schiess-Sport auf einem Olympia-Podest. Die Märstetterin ist allerdings auch zweifache Europameisterin (2011 in Belgrad und 2013 in Osijek) sowie Weltcup-Siegerin (2014 in Fort Benning/USA). Dazu kommen andere internationale Spitzenresultate und fast logischerweise unzählige Titel an Schweizer Meisterschaften.
Heidi Diethelm Gerber gehörte zur absoluten Weltspitze und sie ist bis jetzt mit Abstand die erfolgreichste Pistolen-Schützin der Schweiz. Und dies, obwohl sie erst mit 32 Jahren aus lauter Spass als Premiere eine Pistole in der Hand hielt.
Nach ihrer glanzvollen Karriere wurde sie ab 2021 Leiterin der Abteilung Pistole und Schweizer Nationaltrainerin derselben Sparte. Diesen Posten gibt sie nun Ende 2024 wieder auf. Die Begründung der am 20. März 55 Jahre alt gewordenen Thurgauerin tönt naheliegend: «Als Trainerin am Nationalen Leistungszentrum in Magg-
lingen war ich sehr oft länger von zu Hause weg. Dazu kam die Betreuung des Pistolenkaders bei internationalen Wettkämpfen. Das Zusammenleben mit meinem Mann Ernst kam so viel zu kurz. Obwohl ich meinen Job unheimlich gerne ausgeübt habe, musste ich ganz einfach diese harte Massnahme treffen.»
Auf der Webseite des Verbandes drückt Daniel Burger, Leiter Spitzensport und Nachwuchsförderung, seine Wertschätzung für Diethelm wie folgt aus: «Wir danken Heidi für ihr riesengrosses Engagement und alles, was sie als Ausnahme-Athletin für den Schiess-Sport in der Schweiz geleistet hat.»
Ruedi Stettler