Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.05.2024

Wo Bienen fliegen, ist die Welt in Ordnung

Tag des offenen Bienenhauses zum Weltbienentag – Lehrbienenstand Müllheim

Der Verein Thurgauischer Bienenfreunde (VTBF) hat am Weltbienentag vom Samstag, 18. Mai 2024, zu einem Tag der offenen Tür in den Lehrbienenstand Müllheim eingeladen. Zahlreich kamen Erwachsene und Kinder vorbei, um sich über Honig- und Wildbienen zu informieren und auch einen Einblick in die Imkerei zu gewinnen.

 

 

Bienen bestäuben Wild- und Kulturpflanzen und sichern die Honigernten. Imker achten nebst ihrem Hobby rund um Bienen auf die Biodiversität. Die 6. Ausgabe dieses Weltbienentages hat die Öffentlichkeit flächendeckend auf die Bedeutung der Bienen für Umwelt und Nahrungsmittelproduktion sensibilisiert. In Müllheim war es die zweite Ausgabe mit einem Tag der offenen Tür. Hier sind viel Fachwissen und Handwerk vorhanden. «Unsere Kurse sind immer ausgebucht», sagt Armin Füllemann, der Präsident des Vereins Thurgauischer Bienenfreunde (VTBF). Mit rund 150 Mitgliedern ist dieser Verein der grösste der sieben Imkervereine im Thurgau. Füllemann und seine rund 25 Helferinnen und Helfer hielten am Tag der offenen Tür für die Besucherinnen und Besucher wertvolle Informationen an verschiedenen Posten bereit.



Spannende Informationen


Die Statistik zeigt beachtliche Zahlen. In der Schweiz leben über 500 Wildbienenarten. Rund die Hälfte sei vom Aussterben bedroht. Die Imker informierten, dass durch die intensive Bewirtschaftung und Besiedlung die Lebensgrundlagen dieser faszinierenden Insekten verloren gehen. Wildbienen und Honigbienen brauchen ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Für ein Kilogramm Honig legen Bienen rund 100 000 Kilometer Flugstrecken zurück. Die Bienen sammeln dafür 3 Kilo Nektar, sie fliegen 100 000 Mal aus und besuchen für uns über 150 Millionen Blüten. An einem Infostand ist zu erfahren, dass wir bei der Auswahl an Bienenfutter etwas nachhelfen können, indem wir die richtigen Samen anpflanzen oder entsprechende Pflanzen in unsere Gärten geben.



An der Flugfront 


Ein Publikumsmagnet waren die Schaukästen mit lebenden Bienenvölkern. In einem Kasten wimmeln alleine rund 400 00 Bienen. Vorstandsmitglieder erklärten den Hochzeitsflug der Königin. Drohnen müssen die Fortpflanzung gewährleisten, doch das Leben einer Drohne ist kurz. Die Königin legt täglich 2000 Eier. Durch das Spezialfutter Gelee Royale hat die Bienenkönigin eine Lebenserwartung von 4 bis 5 Jahren. Der Job der Arbeiterinnen ist Waben reinigen, Waben bauen und Honig zubereiten. Sie machen ebenso den Wächterdienst und sammeln Pollen und Nektar. Interessant war für Kinder und Erwachsene der hohe Flugbetrieb am Bienenstand. Durch ein Glas an der Flugfront waren ganze Schwärme von Bienen zu beobachten.


Am Stand von Monika Brühwiler stellten einige Besucherinnen ein kleines Wildbienenhotel her, das sie nach Hause nehmen durften. Eine Alternative zu Frischhaltefolien war das Wachstuch, das Besucher unter Anleitung bei Sandra Bertschinger herstellten. Auch die Degustation verschiedener Honige kam gut an. Eine leistungsstarke Festwirtschaft hat zudem zur Stärkung und zum Austausch eingeladen.


 Manuela Olgiati