Frauenfeld · 22.05.2024
Interview mit Daniel Kirchmeier Gemeindepräsident von Thundorf
Wir erleben in Thundorf ein grosses Engagement der Bevölkerung

Welche schönen Ereignisse und Momente möchten Sie mit uns teilen?
Wir haben viele Vereine und Gruppierungen in Thundorf, welche sehr aktiv sind. So findet im kommenden Jahr das kantonale Schwingfest in unserer Gemeinde statt. Das wird für unser Dorf ein richtiger Grossanlass werden.
Worauf dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger im 2024 besonders freuen?
Wir freuen uns über das vielfältige Angebot unserer Vereine, auf die traditionelle 1. Augustfeier im Forsthof Egg und auf den neu lancierten 1. Adventsapéro vor dem Gemeindehaus, der bereits grossen Anklang gefunden hat.
Welches sind Ihre grössten Herausforderungen als Gemeindepräsident im Hinblick auf die aktuelle Wirtschaftslage?
Wir sind sehr ländlich geprägt und haben viele KMUs im Dorf, welche bei unserer regen Bautätigkeit immer noch gut ausgelastet sind.
Wie sehen Sie dabei die Entwicklung Ihrer Gemeinde in den kommenden vier Jahren?
Unser Dorf ist in den letzten Jahren sehr gewachsen und noch immer werden Wohnungen gebaut. Ich hoffe, dass mit der stark wachsenden Bevölkerung auch die Steuereinnahmen zunehmen, damit wir uns vielleicht einmal etwas Zusätzliches leisten können.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit als Gemeindepräsident?
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, was spannend ist. Ich darf an der Entwicklung unseres Dorfes mitarbeiten; beispielsweise im Rahmen des Rahmennutzungsplans, ich vertrete die Gemeinde im Verwaltungsrat der LST Energie AG, bin Delegierter der ARA Lauchetal-Murgtal sowie Delegierter des Zivilschutzes der Regio Frauenfeld und vieles mehr. Wenn ich in meinem Büro präsent bin, kommen zudem immer wieder Bürgerinnen und Bürger für einen kleinen Schwatz vorbei, was mich stets freut. Da ergeben sich jeweils interessante Gespräche.
Was mögen Sie besonders an Ihrer Gemeinde?
Ich bin in Thundorf aufgewachsen und fühle mich als echter «Thundorfer». Das heisst, ich kenne einen sehr grossen Teil der Bevölkerung persönlich. Man trifft sich auf der Strasse oder an einer Unterhaltung der Vereine, wo man sich über alles Mögliche, aber auch Unmögliche, unterhalten kann.
Haben sich Ihre ursprünglichen Ziele und Wertvorstellungen seit Beginn Ihrer politischen Karriere verändert? Welche Kompromisse mussten Sie insbesondere eingehen?
Vor der Coronazeit waren die Menschen grosszügiger und toleranter. Heute sind die Leute zum Teil egoistischer und mehr auf sich bezogen, was mich zwingt, diplomatischer zu agieren.
Seit dem 1. Januar 2023 ist die LST Energie AG für die Stromversorgung von Thundorf zuständig. Wie hat sich diese Entwicklung, basierend auf Ihrem Projekt «Gründung einer EW-Netzgesellschaft», seither gezeigt?
Die ganze Energieversorgung wird immer komplizierter und anspruchsvoller und so war die Integration der drei EWs in die LST Energie AG eine grosse Herausforderung. Aktuell befinden wir uns immer noch in der Startphase, in der nicht immer alles reibungslos verläuft. Doch wir sind zuversichtlich, dass wenn die Betreiberfirma «Technische Betriebe Weinfelden AG» Vergleichszahlen besitzt, der Betrieb einen befriedigenden Verlauf nehmen wird. Aus meiner Sicht war der Entscheid der Bevölkerung immer noch richtig, den Schritt gemeinsam mit Lommis und Stettfurt zu wagen.
Vielen Dank für das Interview. Sarah Utzinger