Frauenfelder Woche

Frauenfeld

Führung: 14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg

Altes Zeughaus

70 Millionen Soldaten unter Waffen, 40 beteiligte Nationen, 17 Millionen geforderte Menschenleben: Der Erste Weltkrieg war eine Katastrophe von ungeheuerlichem Ausmass. Und die Schweiz? War sie inmitten dieser grausamen Kämpfe eine Insel des Friedens, die den Krieg nur als fernes Donnergrollen wahrnahm?

In der Sonderausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» bietet das Historische Museum Thurgau am Samstag, 11. Juni um 15 Uhr im Alten Zeughaus eine öffentliche Führung zum Thema «Neutralität. Thurgauer zwischen den Fronten». Ausstellungsführerin Ursina Klauser thematisiert dabei die vermeintliche Neutralität der Schweiz während der Kriegsjahre und erläutert, wie sich Thurgauerinnen und Thurgauer zwischen den Fronten dieses Krieges bewegten.

Als der Krieg in Europa ausbricht, erklärt die Schweiz ihre Neutralität. Daran halten tut sie sich nicht. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Obersten-Affäre, die belegt, dass die Schweiz den Zentralmächten entschlüsselte Depeschen zugespielt hat. Auch gewisse Industriezweige profitieren vom Krieg, liefern Waffen und Kriegsmaterial an die sich im Krieg befindenden Mächte und verletzen damit die neutrale Haltung der Schweiz. Und doch präsentiert sich unser Land auch von seiner wohltätigen Seite, nimmt Verwundete und Internierte zur Pflege in leerstehende Hotels auf und unterstützt die Kontaktaufnahme mit deren Familien.

Der Erste Weltkrieg stellt auch die Schweiz als Nation auf eine Zerreissprobe. Er schlägt Gräben durch die Gesellschaft, teilt sie in Gewinner und Verlierer und drängt Menschen an den Rand der Existenz. In der Führung nimmt Ursina Klauser die Geschichte von vier Thurgauer Menschen auf, deren Leben ganz unterschiedlich durch den Krieg geprägt worden ist.

Darunter befindet sich die Unternehmerin Anna Susanna Keller-Forster, die das Geschäft ihres Gatten während dessen Abwesenheit weiterführt. Sie ist Sinnbild für die neue Rolle der Frau, die in den Kriegsjahren ihr Leben selber in die Hand nimmt. Max Daetwyler wandelt sich vom Rekruten zum umtriebigen Pazifisten. Als Militärdienstverweigerer organisiert er Kundgebungen gegen den Krieg und geht gegen die wirtschaftlichen Kriegs-Profiteure vor. Dazu gesellen sich der Veterinärstudent Max Merk aus gutem Hause, dessen Leben durch den Krieg kaum tangiert wird, und Jakob Lüthy, ein Bauer, der trotz seines fortgeschrittenen Alters mit seinem Pferd einrücken muss.

Der Eintritt zur öffentliche Führung im Alten Zeughaus in Frauenfeld ist frei und es ist keine Anmeldung erforderlich.


Neue Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 13 – 17 Uhr

 

 

Daten und Zeiten

11.06.2016
15:00 Uhr

 

Weitere Informationen

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