«Was hält uns zusammen?»

Welche Werte hält unsere Gesellschaft zusammen, angesichts der multikulturellen Vielfalt? Diese Fragen wurden kürzlich an der «Zukunftswerkstatt Gesellschaft» von den Vertreterinnen und Vertretern städtischer und kantonaler Stellen, der Schulen Frauenfeld, der Landeskirchen und weiterer Partner intensiv diskutiert.

 

 

Ein Zusammenleben verschiedener Kulturen kann nur funktionieren – da war man sich einig – wenn sich alle zu einer Anzahl gemeinsamer Werte bekennt. Multikulturalität bringt neben Bereicherndem auch gesellschaftliche Problemstellungen mit sich, die sich aktuell vor allem auf religiöse Konflikte fokussieren – wie die kürzlich erfolgte Handschlagverweigerung von Schülern. Die Sorge um den Stellenwert unserer christlich-abendländisch geprägten Werte ist ein Ausdruck davon. Multikulturalität heisst nicht, dass jeder und jede tun kann, was seine Religion, ihm oder ihr vorschreiben, sondern dass die Grundwerte unserer Verfassung zwingend anzuerkennen sind. Integration bedeutet deshalb nicht, Einwanderer vom Zwang zur Anpassung an die Grundwerte unserer Gastgesellschaft zu entlasten und die Verantwortung dafür den Integrationsfachstellen und Sozialdiensten zu übergeben. Ich habe sie aufbewahrt, die rote Abstimmungsbroschüre von 1998 über die «Neue Bundesverfassung» weil ich finde, dass darin die Normen und Regeln verständlich darlegt sind, die für das Zusammenleben aller in unserm Land unabdingbar Geltung haben, für Ausländer und Schweizer.

Christa Thorner, Vizepräsidentin