Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.06.2016

Manuel Metzgers bisher grösster Triumph

Der Deutsche Autorennfahrer Manuel Metzger mit Wohnsitz in Frauenfeld hat das berühmte 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen.

 

 

Beim bereits 44. ADAC Zurich auf dem Nürburgring standen nach den 24 Stunden Manuel Metzger und seine drei Kollegen des AMG-Teams Black Falcon Bernd Schneider (Bottighofen), Maro Engel (Monaco) und Adam Christodoulou (England) zuoberst auf dem Siegespodium. Erst 20 Kilometer vor Schluss setzte sich Engel an die Spitze und gab diese nicht mehr ab. Und das vom 17. Startplatz aus und vor 185 000 Zuschauern an der Strecke.
Ein nach Fassung ringender Metzger hält auf seiner Homepage fest: «Es ist unbeschreiblich. Alle haben einen perfekten Job gemacht, das Team, meine Fahrerkollegen, es hat einfach super gepasst.»
Dabei verlief der Auftakt nicht reibungslos. Ein Unwetter sorgte nur vier Runden nach dem Start für eine fast dreistündige Unterbrechung. Erst nach drei Einführungsrunden bei katastrophalen Wetterbedingungen und Aquaplaning wurde das Rennen fortgesetzt. Metzger übernahm den Wagen von DTM-Rekordchampion Schneider im Bereich der Top-10-Plätze für den ersten Doppelstint in der Dunkelheit. Mit fantastischen Rundenzeiten arbeitete sich der gebürtige Rickenbacher durch das Feld und übergab den Wagen in den Top-5 an seinen Teamkollegen.
Weiter ist auf der Homepage nachzu­lesen: In einem weiteren Doppelstint in den Morgenstunden erzielte Metzger die zu diesem Zeitpunkt schnellste Rennrunde: «Es war teilweise extrem gefährlich. Durch dichten Nebel an manchen Streckenabschnitten betrug die Sichtweite teils unter 50 Meter.» Gegen Mittag absolvierte Metzger einen weiteren Doppelstint und verkürzte den Abstand auf die Konkurrenz erneut. Zu diesem Zeitpunkt wechselte die Führung je nach Boxenstopp zwischen vier Fahrzeugen. Die Spannung war bei­nahe unerträglich.
Für den seit einem Jahr (da die Familie seiner Freundin hier lebt) in Frauenfeld wohnhaften Metzger ist dieser Sieg der grösste Erfolg seiner Karriere. Er stand dabei zweimal zweieinhalb und einmal zwei Stunden im Einsatz. Viel trinken war angesagt, weil man enorm schwitzt und daher so zwischen zwei und drei Kilo an Gewicht verliert.
Wie oft kann Metzger überhaupt mit dem Rennauto trainieren? «Normalerweise nur an den Tagen unmittelbar vor dem Anlass. Trainingstermine sind für die Teams sehr teuer, da die Einsatzkosten dieser Rennautos enorm hoch sind. Daher sind auch die Trainingstage eher rar. Diesen Wagen habe ich und mein Team speziell auf der Nürburgring Nordschleife trainiert, um uns perfekt auf das 24-Stunden-Rennen vorzubereiten. Wie man sieht, hat sich das Training ausgezahlt.»
Letztes Jahr hat der Wahlfrauenfelder 11 Rennen absolviert. Dieses Jahr waren es bisher 4. Wieviele noch kommen, ist im Moment unklar, da sein Programm beim Team Black Falcon nur bis zum Nürburgring geplant war. Durch seine sehr guten Leistungen auch in den vergangenen Starts und speziell beim 24-Stunden-Rennen, erhofft sich Metzger noch einige Starts.

Ruedi Stettler