Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.01.2018

Schule im Container

Sanierung Schulhaus Auen

In den Weihnachtsferien ging es auf der Schulanlage Auen wenig besinnlich zu: Von der Wandtafel bis zum Schulbuch wurde das ganze Mobiliar des Schulhaues Auen 1 in den provisorischen Ersatzbau gezügelt. Für die nächsten eineinhalb Jahre findet der Unterricht in einem riesigen Containerkomplex statt. In dieser Zeit wird das Schulhaus aufwendig saniert.

 

 

46 Jahre Unterricht
Seit 1969 haben Generationen von Schülerinnen und Schülern im Auen 1 geschwitzt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die Lüftungs- und Heizungsanlage ist nur eine der vielen mangelhaften Komponenten, die einer dringenden Renovation bedarf. Nach über 45-jähriger Nutzung wird das Schulhaus nun saniert und an heutige Baunormen angepasst. 2016 hat das Stimmvolk einen Kredit von rund 47 Millionen Franken für die Gesamtsanierung der Schulanlage genehmigt. Plangemäss starten die Arbeiten zunächst am Haus Auen 1 – die Renovation des Schulhauses Auen 2 sowie des Werktrakts folgt nach Fertigstellung der ersten Etappe im Sommer 2019. Im Auen 2 geht der Unterricht bis dahin unbeeinträchtigt weiter.

180 Container
Der Containertrakt, in dem der Unterricht seit dieser Woche stattfindet, ist an sich schon ein imposantes Bauwerk: Auf 64 Meter Länge mal 15 Meter Breite stapeln sich 180 Container auf drei Etagen – einzelne Elemente wurden extra für dieses Gebäude erstellt. Allein für das Provisorium betragen die Kosten zwei Millionen Franken. Im Containerbau finden sich Dutzende Schulzimmer, Informatik- und Werkräume, eine Bibliothek sowie ein Raum für den Mittagstisch. Auch wenn die provisorischen Räumlichkeiten eng sind, einen Vorteil haben sie bestimmt: Je nach Saison sorgen eine Klimaanlage und eine Heizung für angenehme Temperaturen. An die kleinen Fenster müssen sich die Kinder vielleicht noch gewöhnen – für die Konzentration dürften sie allerdings förderlich sein.

Moderne Schule entsteht
Inzwischen wird im Schulhaus selbst gebohrt und gehämmert. Aufgrund der architekturhistorischen Bedeutung der Schulanlage Auen entschied sich die Schulbehörde in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege, die einzelnen Gebäude zu belassen und zu sanieren statt abzureissen. Die Fassade mit der charakteristischen Fensterfront bleibt bestehen. Die Renovationen betreffen vor allem den Innenausbau und die technischen Installationen des Gebäudes, unter anderem werden Sprinkleranlagen eingebaut, die Raumtrennwände erneuert sowie der Sonnenschutz und die Fenstergläser ausgetauscht. Durch diese Massnahmen soll nicht nur der Energieverbrauch erheblich gesenkt, sondern auch der Raumkomfort gesteigert werden. Auf neue Inneneinrichtungen dürfen sich die rund 300 Schülerinnen und Schüler ebenso freuen: Nur ein Drittel des Mobiliars behält die Schule, der Rest wird ersetzt.
Miriam Waldvogel