Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.05.2018

Für faire Mieten

Zukunftskonferenz zur Siedlung «Generation Wohnen Burgerholz»

Bei der Zukunftskonferenz zur Siedlung «Generation Wohnen Burgerholz» in der Konvikthalle in Frauenfeld war der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum zentral. Auch stehen funktionale, einfache Bauten im Vordergrund und nicht Luxusbauten. Realisierbare Anliegen werden bei der Projektierung der Überbauung einfliessen.

 

 

Die rund 60 Teilnehmenden, die sich am Samstagmorgen auf Einladung der Heimstätten Genossenschaft Winterthur HGW in der Konvikthalle zur Zukunftskonferenz einfanden, brachten sich aktiv ein. Die Verantwortlichen der HGW sahen ihre Erwartungen erfüllt und nahmen die Ideen, Anliegen und Bedürfnisse für die Planung der Siedlung «Generation Wohnen Burgerholz» auf. An der Sonnenhofstrasse sollen 80 bis 100 Wohnungen entstehen – für alle Generationen in allen Lebensphasen.

Zusammenfassung der Ergebnisse
Bezahlbarer Wohnraum, sprich faire Mieten, wurde an diesem Tag bei den Workshops häufig genannt. Ausserdem wünschen sich die Teilnehmenden keine Luxusbauten – allerdings können sie sich offene Räume und Clusterwohnungen vorstellen (eine Clusterwohnung ist eine Mischung von WG und einer Kleinwohnung; jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, die Küche gehört allen). Ebenfalls gewünscht ist in der Siedlung eine Anlaufstelle, die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner koordiniert und als Drehscheibe fungiert.

Gemischte Nutzung
Die Teilnehmenden der Zukunftskonferenz wünschen sich ausserdem eine gemischte Nutzung mit Dienstleistungs­angeboten und Gewerbe sowie Begegnungsplätze innen und im Freien (diese können auch öffentlich sein). Weitere Anliegen sind ein Gemeinschaftsgarten, barrierefreie Zonen, ein Naturspielplatz, Lärmzonen, ökologisches Bauen und die Möglichkeit, innerhalb der Siedlung die Wohnung wechseln zu können. Gastreferent Professor François Höpflinger ermöglichte mit seinen Ausführungen einen Vergleich mit ähnlichen Projekten und machte dabei die Vorzüge einer grossen Individualität bei dieser Wohnform deutlich.

Info am 27. Juni
In einem nächsten Schritt wertet die Projektleitung der HGW die Ergebnisse der Zukunftskonferenz aus. Am 27. Juni werden die Teilnehmenden über die Erkenntnisse informiert und erfahren, welche Ergebnisse in die Projektplanung der Siedlung «Generation Wohnen Burgerholz» einfliessen. Anschliessend wird in einem Auswahlverfahren definiert, wie das Projekt aussehen und gebaut werden könnte. Voraussichtlich im Jahr 2019 wird der Frauenfelder Gemeinderat über den Baurechtsvertrag für das Grundstück an der Sonnenhofstrasse entscheiden. Bei positivem Ausgang kann umgehend mit dem Gestaltungsplanverfahren begonnen werden.

Die Vorgeschichte
Die Stadt Frauenfeld hatte die Wohnbaugenossenschaft HGW für die Projektausarbeitung und -realisierung der Siedlung «Generation Wohnen Burgerholz» ausgewählt. Für Menschen in jedem Alter soll dabei an der Sonnenhofstrasse attraktiver und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Die Stadt setzt damit um, was die Frauenfelder Wohninitiative 2015 gefordert und schliesslich zum Reglement zur Förderung von preisgünstigem Wohnraum geführt hat.

Andreas Anderegg