Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.11.2018

«Kostbar» mit Vorwärtsstrategie

Besuch von «Bumann der Restauranttester» eröffnet Perspektiven

Die Ausstrahlung der Fernseh­sendung «Bumann der Restauranttester» am 8. Oktober 2018 auf 3+, die im Restaurant «Kostbar» beim Autobahnanschluss Frauenfeld Ost gedreht wurde, hat keinen Ansturm an Gästen ausgelöst. Allerdings hat sie dennoch einiges bewirkt.

 

 

«Kostbar» in Frauenfeld hat von der angestrebten Umsatzsteigerung beim Abendbetrieb «noch nicht viel gespürt» – angesprochen auf die Ausstrahlung auf 3+ wurde er hingegen aber «schon viel, sehr viel sogar». Dabei hat der gelernte Koch eine jahrelange Verbindung zum Lokal bei der Autobahnausfahrt A7 Ost. Denn er war bei den Besitzern des damaligen Hotels «Domicil» als Küchenchef angestellt. Wenige Monate nach der Betriebseinstellung im Sommer 2016 hat Fabian Weh den Gastrobetrieb im Dezember gleichen Jahres übernommen.

Schlechter Start
Allerdings lief das Lokal, das seit damals den Namen «Kostbar» trägt, alles andere als gut. Fehlende Kommunikation und fehlendes Marketing gepaart mit dem unbedienten Betrieb des Hotels «PrimeStay» (70 Prozent sind Dauermieter) mündeten in einem schlechten Geschäftsverlauf. Die Dauermieter der Zimmer im Obergeschoss des Hotels «PrimeStay» verfügen über eine eigene Kochgelegenheit und eine Kühlzelle zur Lagerung von Lebensmitteln. Im Restaurant sind sie deshalb verhältnismäs-sig wenig anzutreffen. Damit verbunden geriet Weh in eine finanziell schwierige Lage. Er musste das Lokal mit einem minimalen Mitarbeiterteam betreiben.

Hilferuf an Bumann
Im April dieses Jahres hatte der gelernte Koch einen Hilferuf an Daniel Bumann gesendet, worauf dieser im Juni prompt den Betrieb besuchte und analysierte. Er empfahl dem Gastgeber der «Kostbar» den Personalbestand aufzustocken und das Lokal mit Aktivitäten das ganze Jahr hindurch besser zu «verkaufen». Damit verbunden wurde der Personalbestand des Restaurants von vier auf sechs Mitarbeitende erhöht. Auch den Betreibern des Hotels zeigte Bumann Verbesserungspotenzial auf. So empfahl er eine Rückkehr zu einer bedienten Hotelrezeption und eine Erhöhung der echten Hotelbetten zu Lasten der Dauermieter.

Es braucht fünf Jahre
Auch legte Bumann dar, wie mit einem geringeren Anteil an Dauermietern und einem Ausbau des «echten» Hotelbetriebs eine Rückkehr auf die Erfolgsstrasse möglich sein könnte. Denn dadurch würden vermehrt Hotelgäste das Restaurant besuchen. Ausserdem soll geprüft werden, die Bar auf der Nordseite wieder zu aktivieren – «denn mancher Hotelgast möchte noch ein Feierabendbier geniessen.» Allerdings braucht das alles Zeit. Fabian Weh: «Daniel Bumann sagte, das dauert rund fünf Jahre».

Synergien nutzen
Verbunden mit dem Ausbau des Personalbestands in der «Kostbar» wird Fabian Weh wieder etwas kürzer treten können im eigenen Betrieb, wobei ihn bereits eine andere Herausforderung erwartet: Die Eigentümer der «Prime-Stay»-Liegenschaft in Frauenfeld wollen einen ähnlichen Betrieb in Winterthur eröffnen. Fabian Weh ist auch als Betreiber des dortigen Restaurants vorgesehen. Weh: «Da entständen sicher interessante Synergien.»

Im Sommer 2000 eröffnet
Das Drei-Sterne-Hotel «Domicil» war im Sommer 2000 eröffnet worden und es verfügt über 48 Zimmer und sehr viele Parkplätze. Allerdings wurde der Hotel- und Gastronomiebetrieb «Domicil» per Ende Juni 2016 eingestellt. In der Folge übernahm die Zürcher Firma Businesshome Schweiz AG die Liegenschaft von der Hotel Domicil AG und eröffnete den Betrieb am 1. August 2016 unter dem neuen Namen «PrimeStay».

Andreas Anderegg


Die «Bumann»-Episode aus Frauenfeld ist online zu sehen unter:
http://www.3plus.tv/episode/neue-folge-bumann-der-restauranttester/kostbar