Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.11.2018

Viele Ideen für die Energie der Gemeinde Hüttwilen

«Verpflichtet zu einer 2000-Watt-Gesellschaft sind wir nicht», sagte Gemeinderat Andreas Wieland am Informationsabend der Gemeinde Hüttwilen zum Thema «Energie» am 19. November. Der Leiter der elfköpfigen Arbeitsgruppe, die nach dem Strategieworkshop 2017 entstanden ist, möchte die Energiewende in der Gemeinde aktiv gestalten. Sebastian Frenzel, Energieberater des Kantons Thurgau, sprach in seinem Referat über klimapolitische Ziele.

 

 

17 500 Kilowattstunden pro Jahr braucht der Mensch im globalen Mittel. Dies entspricht einer kontinuierlichen Leis-tung von 2000 Watt. In der Schweiz sind es heute dreimal mehr, 6000 Watt pro Person. Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft ermöglicht einen Ausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Die  Energiewende  bedeutet radikale  Veränderungen  bei  der  Produktion  und  beim  Verbrauch  von  Energie.  Um  den Erfolg  dieser  Veränderungen  zu messen,  bietet  der  Thurgau  den  Gemeinden  Unterstützung  an. Einige sind bereits beteiligt. Darunter die Gemeinde Gachnang, welche Gebäudemodernisierungen nach der Effizienzklasse GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone) bewertet.

Qualität trotz Einsparungen
Hüttwilen könnte bei Gebäudesanierungen bis ins Jahr 2035 Einsparungen bis zu 50 Prozent vornehmen. Eine Reduktion der Fahrleistung wäre mit einem «Carsharing» denkbar. Gemeindepräsident Hanspeter Zehnder informierte über das Minergie-Rating 2018, bei welchem Hüttwilen gesamtschweizerisch auf Platz 1 ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Meilenstein könnte die 2000-Watt-Gemeinde sein.
Auch CO2-Emissionen könnten massiv reduziert werden. «Nur so ist es möglich, den globalen Treibhausgasaus-stoss zu senken und die Klimaerwärmung bei zwei Grad zu stoppen», sagte Frenzel. Die Ökobilanz wirke sich im Konsumverhalten aus, wenn weniger Fleisch, dafür regionale und saisonale Lebensmittel konsumiert würden.
Am Infoabend brachten sich einzelne Besucher mit Ideen und Vorschlägen ein. Nach einer konsultativen Umfrage gaben 34 Hüttwiler und Hüttwilerinnen ihre Stimme ab, dass sich die Gemeinde Hüttwilen am Förderprogramm beteiligen sollte. 22 Besucher sprachen sich dagegen aus. «Die Arbeitsgruppe Energie wird nun eine Empfehlung zuhanden des Gemeinderates ausformulieren», stellte Wieland in Aussicht. 

Manuela Olgiati