Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.02.2019

Interview mit Martin Bührer, Gemeindepräsident von Ellikon an der Thur

Herr Bührer, was sind die Herausforderungen der Gemeinde im 2019?

 

 

2019 wird eher ein Übergangsjahr sein, in welchem wir jedoch wichtige Entscheide in Bezug auf die Erhaltung der Infrastruktur (speziell in der Wasserversorgung und bei den Gemeindestrassen) im Gemeinderat beschliessen werden. Die Herausforderung dabei ist es, die Planung so auszurichten, dass möglichst keine Steuer- und Gebührenerhöhungen resultieren – aber trotzdem der Nachhaltigkeit Priorität eingeräumt werden kann. Ebenso wichtig ist die Immobilienstrategie, welche wir in Kürze verabschieden wollen. Eines unserer Ziele wird es auch sein, die Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden zu intensivieren und mögliche Synergien neu oder noch besser zu nutzen. Da hat es noch viel Potenzial.

Noch sind die Temperaturen frostig draussen. Doch schon bald beginnt die Badesaison. Welche Neuerungen stehen mit Ihrer einzigartigen Badi bevor?
Der Betrieb des Schwimmbades ist, wie jedes Jahr, eine neue Herausforderung. Noch sind wir auf der Suche nach motivierten Leuten, welche den Badibetrieb sicherstellen können, sodass die Saison rechtzeitig eröffnet werden kann. Das ist für eine kleine Familien-Badi kein leichtes Unterfangen und schon gar keine Selbstverständlichkeit.

Mit der Überbauung Bruggwisen ist mit einem Wachstum in der Gemeinde zu rechnen und damit mit Zuwachs in Schule und Dorf. Eine Chance für die weitere Entwicklung?
Die Überbauung «Bruggwisen» und das damit verbundene Bevölkerungswachstum (ca. 20 Prozent mehr) ist für uns natürlich von allergrösster Wichtigkeit. Der Bezug der Wohnungen ist auf Frühjahr/Sommer 2020 geplant. Ein markanter Zuwachs von Kindern in der Ellikoner Primarschule zeichnet sich allerdings nicht ab. Schade – würden wir uns doch sehr freuen über den Zuzug von Familien. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Eine Chance ist es dennoch, um beispielsweise das Dorf- und Vereinsleben wieder aktiver gestalten zu können. Hierbei hilft sicherlich auch das geplante Dorfzentrum Löwen, welches auch als gesellschaftlicher Treffpunkt einen wichtigen Beitrag leisten wird – ein Projekt, welches für die Gemeinde einen eklatanten Mehrwert generieren wird – in vielerlei Hinsicht.

Welche Wünsche sind offen an die Gemeinde? Einwohner? Gemeinderat und Verwaltung?
Es wäre schön, wenn das kommende Jahr auch als Jahr der Konsolidierung angegangen werden könnte, sodass insbesondere die Verwaltung wieder etwas «durchschnaufen» kann. Die letzten zwei Jahre waren sehr intensiv. Und dann wäre es schön, wenn allseitig kleineren Fehlern nicht gleich mit Blitz und Donner, sondern mit der nötigen Toleranz begegnet würde. Insgesamt freue ich mich auf die kommenden Herausforderungen, die neuen Aufgaben, die Problemlösungen, die innovativen Ideen, die Bürgernähe und das Miteinander im 2019.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg.
Manuela Olgiati