Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.10.2020

Mehr Hygiene, bessere Abläufe

Stadtrat beantragt den Bau von neuer Tierkörpersammelstelle

Die Stadt Frauenfeld plant für 1,2 Millionen Franken den Bau einer neuen Tierkörpersammelstelle bei der ARA Grosse Allmend. Auf den Bau eines Tierkrematoriums wird verzichtet.

 

 

Die durchschnittlich rund 130 Tonnen Tierkörper, die jährlich aus Haushaltungen sowie von Kleintierhaltern und von Bauern bei der Tierkörpersammelstelle in Frauenfeld angeliefert werden, sollen bald in einem wesentlich hygienischeren Umfeld entgegen genommen werden als heute. Denn die im Jahr 1976 erstellte Sammelstelle auf der Grossen Allmend soll durch eine neue Anlage ersetzt werden. Dafür beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat eine Kredit im Umfang von 1,2 Millionen Franken.
Zwar wurden einzelne Teile dieser Sammelstelle wie die Kühlanlage im Jahr 2004 bereits einmal erneuert, allerdings ist sie mittlerweile wieder sehr störungsanfällig. Ausserdem erfolgt der Betrieb mit einem nicht mehr zugelassenen Kältemittel. Aktuell wird von einer maximalen Lebensdauer dieser Anlage von drei bis fünf Jahren ausgegangen. Im Weiteren sind weder die Einwurfstelle für Kleintiere noch die Annahme mit Kran überdacht und abgehende Flüssigkeiten werden über die Platzentwässerung entsorgt. Darüber hinaus gibt’s heute keine Desinfektionseinrichtungen – auch nicht für Anlieferer. Dies soll sich nun ändern.

Verzicht auf Tierkrematorium
Zu stehen kommen soll die neue Tierkörpersammelstelle auf der Wiese neben der bestehenden Anlage, weshalb es keinen Betriebsunterbruch geben wird. Sobald die neue Anlage betriebsbereit ist, wird die alte ausgeschaltet. Aufgrund von Anfragen aus der Bevölkerung wurden auch Abklärungen für den Bau eines Tierkrematoriums gemacht. Neben hohen Kosten – ein solcher Ofen kostet rund 1 Million Franken – gibt es andererseits genügend freie Kapazitäten im Tierkrematorium in Münchwilen, dem einzigen in der Ostschweiz. Deshalb ist der Bau eines Tierkrematoriums in Frauenfeld kein Thema.
Wie der Botschaft des Stadtrats an den Gemeinderat weiter zu entnehmen ist, wird die regionale Tierkörpersammelstelle durch den Werkhof der Stadt betrieben. An dieser Sammelstelle angeschlossen sind auch die Gemeinden Gachnang, Felben-Wellhausen, Herdern, Hüttlingen, Hüttwilen, Matzingen, Müllheim, Neunforn, Stettfurt, Thundorf, Uesslingen, Warth-Weiningen, Eschenz sowie diverse private Entsorger (Tierärzte, Landwirte, Tierhalter und Jäger).

Drei Stunden pro Woche offen
Gemäss Daniel Weishaupt vom Werkhof der Stadt können bei der Sammelstelle bei der Kläranlage Tierkörper mit einem Gewicht bis 200 Kilo angliefert werden. Grössere Tiere (über 200 Kilo) werden gegen Bezahlung abgeholt. Daneben steht für Kleintiere auch eine Einwurfklappe zur Verfügung, die rund um die Uhr zugänglich ist. Gelagert werden die Tierkörper in Containern in der Kühlhalle und ein Mal pro Woche werden sie durch einen Transportdienst abgeholt und zur Verarbeitung ins TMF Extraktionswerk in Bazenheid gebracht.
Für die Entgegennahme, den Unterhalt und die Reinigung der Tierkörpersammelsstelle auf der Grossen Allmend werden durch den Werkhof pro Jahr rund 500 Stunden aufgewendet. Dabei werden die Kosten für den Betrieb den Gemeinden verursachergerecht weitergegeben gemäss angelieferter Menge und Kostenteiler. Im letzten Jahr wurden insgesamt 150 Tonnen Tierkadaver angeliefert, wobei der Kostenanteil für die Stadt Frauenfeld knapp 25 000 Franken der insgesamt 94 000 Franken ausmachte.

Andreas Anderegg




Öffnungszeiten
Die Tierkörpersammelstelle bei der Abwasserreinigungsanlage Grosse Allmend ist jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 11 Uhr geöffnet – in dringenden Ausnahmefällen auch gegen Voranmeldung unter 052 724 53 03.
Tote Kleintiere sind ohne Fremdstoffe (Halsbänder, Plastikstäcke) zur Tierkörpersammelstelle zu bringen. Sie dürfen nicht im Wald vergraben, in Gewässer geworfen oder dem Hauthaltkehricht mitgegeben werden.
Auskunft zu Tierkremationen gibt’s unter 071 626 96 26.

 

 

Mehr Hygiene, bessere Abläufe