Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.05.2021

Rechnungen mit sattem Gewinn

Schulen Frauenfeld präsentieren Rechnungen 2020 – Abstimmung am 13. Juni

Die Jahresrechnung 2020 der Primarschulgemeinde Frauenfeld schliesst mit einem Mehrertrag im Umfang von rund 860 000 Franken ab, jene der Sekundarschulgemeinde ist gar mit 1,733 Mio. Franken im Plus. Allerdings muss die Primarschulgemeinde insgesamt 32,2 Mio. Franken Fremdkapital verzinsen (Stand Ende 2020), bei der Sekundarschulgemeinde sind es 16,6 Mio. Franken.

 

 

Schulpräsident Andreas Wirth, Finanzchef Christian Schwarz und Markus Herzog als Leiter Betrieb informierten am Dienstag in der Schulverwaltung an der St. Gallerstrasse über die Rechnungsabschlüsse 2020 von Primarschulgemeinde und Sekundarschulgemeinde. Diese gelangen am 13. Juni zur Volksabstimmung.

Änderungen im Schulbetrieb
Die Corona-Pandemie hat auch die beiden Schulen negativ beeinflusst, wie Schulpräsident Andreas Wirth sagte. Erstmals seit 1918 wurde der Präsenzunterricht für mehrere Wochen ausgesetzt. Mit Fernunterricht haben die Lehrerinnen und Lehrer die Kinder sowie Jugendlichen und auch ihre Eltern in dieser Zeit begleitet und gleichzeitig das Betreuungsangebot für Kinder, die zuhause unbetreut gewesen wären, in den Schulen aufrechterhalten. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Finanzen. Einerseits wurden Ausgaben für Lager, Reisen und andere Veranstaltungen nicht getätigt, andererseits gab es Mehraufwendungen in anderen Bereichen wie Reinigung und Hygienemassnahmen.

Rechnung der Primarschulgemeinde
Die Jahresrechnung 2020 der Primarschulgemeinde schliesst mit einem Mehrertrag im Umfang von 860 400 Franken. Der Voranschlag sah einen Ertragsüberschuss von 124 200 Franken vor. Das Ergebnis fiel somit rund 736 000 Franken besser aus als erwartet. Im Vergleich zum Voranschlag liegt der Aufwand in der Erfolgsrechnung rund 2,33 Mio. Franken und der Ertrag rund 1,59 Mio. Franken tiefer als budgetiert.
Im Berichtsjahr sind die Steuern von Frauenfeld rund 1,33 Mio. Franken tiefer als erwartet ausgefallen. Bei den Steuern der natürlichen Personen ergeben sich Mindererträge von rund 583 000 Franken und bei den juristischen Personen von rund 747 000 Franken. Die Grundstückgewinnsteuern blieben rund 285 000 Franken hinter den Erwartungen zurück.

Tiefere Personalkosten
Der Minderaufwand beruht hauptsächlich auf der Abweichung im Umfang von 1,29 Mio. Franken beim Personal und von rund 241 000 Franken beim Finanzausgleich. Dieser basiert auf den aktuellen Schülerzahlen und der Steuerkraft des Vorjahrs. Für das Berichtsjahr müssen von der Primarschulgemeinde Frauenfeld 1,408 Mio. Franken abgeliefert werden.
Die Gesamtschülerzahl ist mit 1980 gegenüber dem Vorjahr mit 1994 auf gleichem Niveau geblieben.

32,2 Mio Franken
Per Ende letzten Jahres müssen bei der Primarschulgemeinde Frauenfeld insgesamt 32,2 Mio. Franken Schulden verzinst werden. Bei den aktuell tiefen Zinssätzen ergibt dies ein Zinsaufwand von rund 405 000 Franken pro Jahr. Berechnet man den Zinsaufwand mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 4 Prozent, so würde sich der Aufwand dafür mehr als verdreifachen.

Rechnung Sekundarschulgemeinde
Die Jahresrechnung 2020 der Sekundarschulgemeinde schliesst mit einem Mehrertrag im Umfang von 1,733 Mio. Franken ab. Der Voranschlag 2020 sah einen Ertragsüberschuss von lediglich 141 600 Franken vor. Das Ergebnis fiel somit rund 1,591 Mio. Franken besser aus als erwartet. Der gute Abschluss 2020 zeigte dass die Steuersenkung per 1. Januar 2019 von 35 auf 33 Prozent trotz der im Jahr 2020 abgeschlossenen Gesamtsanierung der Schulanlage Auen und der Steuergesetzrevision verkraftbar ist. Aufgrund des Bezugs und damit des Nutzungsbeginns aller sanierten Gebäudeteile erfolgt nun deren Abschreibung. Damit die Abschreibungstranchen tief gehalten werden können, wurden 25 Mio. Franken aus dem Erneuerungsfonds für Baufolgekosten entnommen.
Im Berichtsjahr fielen die Steuern rund 585 000 Franken tiefer aus als erwartet. Die Mindererträge bei den Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen betragen rund 70 000 Franken und jene bei den juristischen Personen rund 378 000 Franken. Die Grundstückgewinnsteuern blieben rund 136 000 Franken hinter den Erwartungen zurück. Im Gegenzug fiel der Aufwand bei sämtlichen Positionen (Personalaufwand, Sach- und übriger Betriebsaufwand, Abschreibungen Verwaltungsvermögen, Passivzinsen, Transferaufwand wie Steuerbezugsprovisionen, Finanzausgleichszahlungen, Beiträge an Gemeinwesen und Dritte) tiefer aus als budgetiert. Die Zahlung an den kantonalen Finanzausgleich beruht auf den aktuellen Schülerzahlen und der guten Steuerkraft des Vorjahrs. Für das Berichtsjahr müssen von der Sekundarschulgemeinde Frauenfeld satte 6,974 Mio. Franken abgeliefert werden.
Die Gesamtschülerzahl ist mit 904 gegenüber dem Vorjahr mit 908 auf gleichem Niveau geblieben.

16,6 Mio. Franken
Per Ende 2020 bestehen Finanzverbindlichkeiten im Umfang von 16,6 Mio. Franken. 

(aa)


Drei Schüler in Isolation
Von den gesamthaft rund 3000 Schülerinnen und Schülern der beiden Frauenfelder Schulgemeinden sind aktuell deren drei Corona-bedingt in Isolation und weitere 30 in Quarantäne. Wie Schulpräsident Andreas Wirth dazu sagte, können «bis zu 99 Prozent unserer Schülerinnen und Schüler stets in die Schule gehen, was sehr erfreulich ist. Somit können wir sagen, dass unser Schutzkonzept wirkungsvoll ist.»
(aa)

Umfassender Jahresbericht verfügbar
Wie im Vorjahr wird der umfassende Jahresbericht der Schulen in der Abstimmungsbotschaft nur noch in gekürzter Form abgedruckt. Die Menge des Papierversands konnte so stark reduziert werden. Es ist den Schulbehörden ein Anliegen, interessierten Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern dennoch weiterhin alle Informationen aus der Schulgemeinde und den Schulen zur Verfügung zu stellen. Deshalb steht der Gesamtbericht auf der Webseite der Frauenfelder Schulen zur Verfügung. Bei Bedarf kann er auch in schriftlicher Form bei der Schulverwaltung Frauenfeld bezogen werden.
(aa)

www.schulen-frauenfeld.ch