Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.09.2021

Lustenberger von einer Barriere gestoppt

Der Frauenfelder Triathlet Richard Lustenberger (23) hat an der Schweizer Meisterschaft in Locarno das Podest unglücklich hauchdünn verpasst. Jetzt freut er sich auf die Duathlon-Weltmeisterschaft am 19. September in Zofingen.

 

 

Wenn der ehemalige Zürcher Richard Lustenberger startet, dann landet er meist auf den vorderen Plätzen. An der Triathlon-Europameisterschaft in Dänemark wurde er Ende Juni in seiner Altersklasse Zweiter. Im August brillierte er dreimal. Am Schaffhauser Triathlon wurde er Dritter und beim Ironman in Rapperswil gewann er ebenso wie in Hüttwilen.
An den Schweizer Meisterschaften kam anfangs September in Locarno Platz vier und ein Sieg dazu. Vor diesem Anlass meinte der am 19. Januar 23 Jahre alt gewordene Wahlfrauenfelder: «Es wird schwierig, denn ich starte erstmals bei der Elite und die Konkurrenz ist wirklich stark. In erster Linie will ich auf dieser Stufe Erfahrungen sammeln und wenn möglich vorne mitmischen». Etwas enttäuscht vom Ergebnis meinte er danach: «In meiner Altersklasse holte ich zwar den Sieg, doch in der Overall-Wertung musste ich mit Platz vier Vorlieb nehmen».

Nur 18 Sekunden fehlten
Richard Lustenberger war in Locarno wieder auf dem Weg zu einer weiteren Top-Klassierung, als er auf der Radstrecke von einer niedergehenden Barriere brutal gestoppt wurde: «Die ersten fünf Duathleten waren an dieser Stelle bereits durch, als es mich erwischte. Ich musste mehr als zwei Minuten warten und versuchte dann mit einem Effort wieder Boden gut zu machen. Einen Konkurrenten konnte ich zwar überholen, am Schluss fehlten lediglich 18 Sekunden für Bronze im Overall». Jetzt hofft er natürlich, dass ihm ein gleiches Missgeschick an der Duathlon-WM nicht passiert.

Bleibst Du im Verein TG Hütten?
Ja. Ich trainiere mindestens einmal in der Woche mit meinem Trainer und der Trainingsgruppe in Dübendorf. Die restlichen Einheiten absolviere ich meist selbstständig.

Seit wann machst Du Triathlon?
Meinen ersten Triathlon absolvierte ich im Sommer 2017. Das erste Mal bei einem Ironman über die Halbdistanz (1,9 Kilometer schwimmen, 90 Km Rad fahren, 21,1 Km laufen) startete ich im Sommer 2018.

Was waren Deine grössten Erfolge?
2019: Schweizer Meister Duathlon-Mitteldistanz. 2019: Qualifikation Ironman World Championship (Halb-Distanz). 2021: 2. Ironman European Championship (Halb-Distanz). 1. Ironman Switzerland (Halb-Distanz). Schweizer Meisterschaft in Locarno: 1. Alterskategorie und 4. Overall.

Hast Du Deinen Job als Schreiner aufgegeben und bist nun Profi?
Nein. Ich arbeite nach wie vor vier Tage die Woche und trainiere neben der Arbeit am Abend wie auch an den Wochenenden. Da ich in Zürich arbeite, nutzte ich oftmals den Arbeitsweg ab Frauenfeld als Trainingseinheit auf dem Rennvelo. Ich fahre auf der normalen Hauptstrasse. Das geht früh am Morgen, denn ich fahre um 5.20 Uhr los und bin nach einer guten Stunde in Zürich.

Konntest Du wegen Corona 2020 überhaupt Wettkämpfe bestreiten?
Leider nein. Auch aufgrund des ausserordentlichen Militärdienstes wegen der Corona-Pandemie.

Wie viele Einsätze hattest Du im 2021?
In diesem Jahr konnte ich bisher an zwei Ironman sowie an zwei regionalen Triathlons teilnehmen. Mein letzter Wettkampf war die Duathlon-Mitteldistanz in Locarno am Wochenende, welche auch die Schweizer Meisterschaft bedeutete. Zwei Wochen später darf ich erstmals bei der Elite an der Weltmeisterschaft über die Duathlon-Langdistanz starten. Mein letzter Wettkampf im 2021 wird der Ironman auf Lanzarote sein.

Was erhoffst Du Dir an der Duathlon-WM am 19. September in Zofingen?
Ich möchte meine Bestleistung abrufen, sowie Erfahrungen über die Langdistanz bei der Elite sammeln.

Was sind Deine langfristigen Pläne?
Meine langfristigen Pläne sind, mich bei der Elite zu etablieren, um in ein paar Jahren ganz vorne mitmischen zu können.

Was ist mit Ironman Hawaii?
Das ist vorläufig kein Thema, weil ich noch nicht auf der Langdistanz starte. Aber klar, irgendwann ist das ein Traum für jeden Triathleten.

Ruedi Stettler