Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.01.2022

«Froh, dass wir endlich wieder spielen dürfen»

Weil die Eishockey-Meisterschaft der 1. Liga immer noch unterbrochen war, absolvierte Frauenfeld einen Test im Freien gegen Herisau und gewann nach Rückstand klar. Sportchef Michael Roth und Headcoach Andy Küng strahlten gestern: «Schön, geht es wieder weiter».

 

 

Bereits seit Mitte Dezember ruht der Spielbetrieb in der 1. Liga. Den letzten Match trug der EHCF am 18. Dezember in Burgdorf aus und unterlag nach einer 3:0-Führung noch unglücklich mit 3:4 nach Verlängerung. Die nächste Partie vom 22. Dezember in Bellinzona und vier weitere wurden dann bereits wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Nun geht es tatsächlich am 29. Januar mit der Begegnung auswärts in Chur gegen Prättigau-Herrschaft endlich weiter.

Auf Quarantäne verzichten
Das hoffte natürlich auch Frauenfelds Sportchef Michael Roth: «Vorletzte Woche fand eine Liga-Versammlung statt. Schweizweit haben fast alle Vereine gewünscht, dass man die Meisterschaft fortsetzen darf. Logischerweise mit den üblichen Schutzmassnahmen und 2G+». Es gab aber offensichtlich auch kritische Stimmen? «Ja, aber nur deren drei. Alle eigentlich aus dem gleichen Grund, weil bei diesen Teams zahlreiche Studenten mitwirken. Sie fürchteten sich bei allfälligen positiven Tests innerhalb der Mannschaft vor einer Quarantäne und den für sie möglichen Auswirkungen».

«Verband hat uns gehört»
Gespannt warteten die Clubs nun, bis dann gestern Dienstagmittag vom Verband die Mitteilung eintraf, dass es wieder weiter geht. Roth war nach diesen Gesprächen mit den Liga-Verantwortlichen – welche die Vereins-Wünsche schriftlich nach Bern weiter gaben – durchaus zuversichtlich: «Ich hatte das Gefühl, man hat uns gehört. Aber möglicherweise reicht das nicht. Allerdings sind bei einer Umfrage von der 1. bis zur 4. Liga die meisten Equipen dafür, dass sie wieder loslegen dürfen. Jetzt ist das ab diesem Wochenende wieder möglich». Frauenfeld hatte laut Roth einen Trumpf im Ärmel: «Wir könnten auch auf dem Ausseneisfeld um Punkte kämpfen. Darum absolvierten wir das Freundschaftsspiel».

Winter-Classic auf der KEB
Es ist enorm lange her, dass die erste Mannschaft des EHC Frauenfeld im Freien einen Match austrug und gegen die gleichklassigen Herisauer zu einem klaren 7:1 (2:1, 2:0, 3:0) kam. Dabei führte der Gast schon nach 37 Sekunden. Was hat Headcoach Andy Küng gedacht? «Wir haben gewusst, dass so etwas passieren kann. Aber wir haben souverän reagiert».
Die oben auf dem Wall stehenden und gut gegen die Kälte geschützten 78 Fans (Einlass nur mit Zertifikat und Ausweis-Kontrolle) mussten ihr Kommen nicht bereuen. Bald nach dem Rückstand tönte der Song aus dem Lautsprecher: «Es rappelt im Karton, es rappelt in der Kiste», Frauenfeld hatte ausgeglichen.
Speziell die Kids genossen diese Begegnung im Freien und schnappten sich blitzschnell jeden Puck, der über die Bande flog. Auch die Spieler hatten viel Spass und fanden das Ganze lässig. Einer meinte gar: «Eigentlich könnten wir die Playoffs ja Draussen abhalten, jetzt wo das so gut geklappt hat».
Küng hatte sich in der spielfreien Phase Gedanken gemacht, «wie es weiter gehen könnte. Wir haben wegen den Schutzmassnahmen zweimal pro Woche auf dem Ausseneisfeld trainiert. Dazu jeder einmal individuell. Die Jungs sind bereit. Ich sehe kein Gegenargument, dass man die Meisterschaft nicht fortführen kann. Ich freue mich, dass es nun weiter geht».

Mit B-Lizenz sofort zurück
Übrigens: Die mit einer B-Lizenz an das höherklassige Dübendorf abgegebenen Eric Geiser und Oskar Lattner kommen bei den Zürchern regelmässig zum Einsatz. Beide kehren aber bei Bedarf sofort zu ihrem Stammklub zurück.

Ruedi Stettler