Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.05.2022

Schwarze Zahlen statt budgetiertem Defizit

Evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld sucht für 2023 fünf neue Mitglieder

Die Kirchgemeindeversammlung von evangelisch Frauenfeld am Montagabend war ereignisreich. Nicht nur war der Krieg in der Ukraine, die Kirchenglocken sowie der anstehende Umbau des Kirchgemeindehauses Thema, auch eine positive Rechnung konnte Heinz Stübi, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, präsentieren.

 

 

52 von total 6611 Stimmberechtigten Mitgliedern der Evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld fanden sich am Montagabend im Kirchgemeindehaus ein. Die statutarischen Geschäfte gaben kaum Anlass zu Diskussionen. Die Rechenschaftsberichte 2021 waren in der Einladung äusserst ausführlich nach Ressorts aufgelistet und erklärt. Ein Votant aber störte sich daran, dass die Zahl der Pfarrbesuche im Bereich der Seelsorge nicht auffindbar gewesen ist. «Das waren soviel ich weiss, sicher 292, aber die Zahl ist wohl nicht vollständig», sagte Pfarrer Andreas Bänziger, neuer Ressortleiter Pastorales. Man nehme den Wunsch, diese Zahl im nächsten Jahr auszuweisen, gerne auf, sagte der Präsident der Kirchenvorsteherschaft, Heinz Stübi.

Positive Rechnung
Die Jahresrechnung präsentierte Kirchenpfleger Raimondo Branca mit viel Freude, schliesslich schloss diese bei einem Aufwand von 4,384 Mio. Franken und einem Ertrag von
4,56 Mio. Franken mit einem Plus von rund 180 000 Franken ab. Budgetiert war ein Defizit im Umfang von 146 000 Franken. Einer der Hauptgründe dafür waren die höheren Steuereinnahmen. «Diese sind jeweils schwer zu budgetieren, weil sie starken Schwankungen unterliegen», erklärte Raimondo Branca.

Der Vorfinanzierung zugewiesen
Die Rechnung wurde einstimmig angenommen. Ebenso der Vorschlag, 150 000 Franken des Ertragsüberschusses der Vorfinanzierung für bauliche Massnahmen zuzuweisen. Der Rest fliesst ins Eigenkapital, das sich neu auf 8,65 Millionen Franken beläuft. Investiert wurde im Jahr 2021 rund 50 000 Franken in Brandschutzmassnahmen in der Kirche Kurzdorf sowie ebenfalls rund 50 000 Franken ins Projekt Innensanierung Kirchgemeindehaus.

Innenausbau Kirchgemeindehaus
Stefan Winkler stellte den Anwesenden das Projekt «Innensanierung Kirchgemeindehaus» in der Altstadt vor. Zu den wichtigsten Punkten der Sanierung gehört die Verlegung der Büroräumlichkeiten, die sich heute in der Liegenschaft an der Freie-Strasse 16 befinden. «Für die Arbeitsplätze werden wir die Wohnung im 2. Obergeschoss umnutzen», erklärte Stephan Winkler. Weiter sollen eine neue Treppe ins Untergeschoss und dort neue WC-Anlagen entstehen, im Erdgeschoss wird mehr Platz für Aufenthaltsraum und Foyer geschaffen und im ersten Obergeschoss bekommt die Küche etwas mehr Platz. «Gesamthaft wollten wir die Räume so umgestalten, dass sie für mehr als einen Zweck verwendet werden können», sagte Stephan Winkler.

Infomorgen und Abstimmung
Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund drei Millionen Franken. «Eine genaue Kostenzusammenstellung können wir leider noch nicht präsentieren», sagte Heinz Stübi. Er kündigte aber an, dass am 14. Mai von 9 bis 12 Uhr ein Informationsmorgen stattfindet und das Projekt dann am
27. November dieses Jahres zur Abstimmung kommen wird. Er stellte nach einer kurzen Diskussion und diversen Fragen vor allem betreffend Grösse der Küche klar, dass die dringend nötigen Brandschutzmassnahmen treibende Kraft hinter der Sanierung sind. «Wir stehen mit den Nutzern der Räumlichkeiten in Kontakt, um deren Bedürfnisse abzuklären und wir werden sicherlich auch Vorschläge aufnehmen, die am Informationsmorgen aufkommen», sagte Heinz Stübi.

Mindestens fünf Neue
Im Jahr 2023 stehen Gesamterneuerungswahlen auf dem Programm. Schon heute ist klar, dass dann drei Revisoren ihr Dienstende von zwölf Jahren erreichen und auch zwei Kirchenvorsteher gesucht werden. «Interessierte Personen dürfen sich gerne melden», so Heinz Stübi. Ebenfalls informierte der Präsident, dass die acht Mitglieder umfassende Pfarrwahlkommission die Arbeit aufgenommen habe, um der Versammlung im Januar oder Mai 2023 einen neuen Pfarrer für das Kurzdorf zur Wahl präsentieren zu können.

Michael Anderegg