Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.09.2022

Neues Gesicht für die Badi Hüttwilen

Die Bauarbeiten starten bereits nächste Woche

Diese Woche endete die Badesaison 2022 in der Badi Hüttwilen. Nächste Woche fahren bereits die Bagger auf. Denn dann stehen die Abbrucharbeiten auf dem Plan, damit bis zur nächsten Saison – sie startet am 1. Mai 2023 – ein neuer Gastro- und Sanitärbereich entstehen kann.

 

 

Die Garderoben in der Badi Hüttwilen sind aus dem Jahr 1936, der Kiosk wurde um 1970 herum als Occasion gekauft und neben den Garderoben installiert. Die WC-Anlage ein paar Meter weiter stammt aus dem Jahr 1960. Die Infrastruktur ist in einem schlechten Zustand und eine Sanierung ist nicht möglich, wie Evelyne Hagen Freund, Gemeinderätin und Mitglied der Baukommission sagt: «Die Gebäude haben sich mit der Zeit stark abgesenkt und die Kanalisation funktioniert daher nicht mehr richtig». Seekreide im Untergrund sei die Ursache für die Absenkung. Um dies bei den Neubauten zu verhindern, werden diese auf Pfählen erstellt.

Wiederverwenden
Nachdem an der Gemeindeversammlung 2018 das OK für ein Vorprojekt abgeholt wurde, konnte der Bevölkerung dann im Sommer 2020 ein Neubauprojekt präsentiert werden. An der Urne ein Jahr später gab es ein klares Ja dazu und die Baubewilligung erhielt die Gemeinde dann in diesem Juni. Bereits diese Woche werden der Kiosk und die Garderoben ausgeräumt. «Wir wollen so viel wie möglich wiederverwerten, zum Beispiel ein Teil des Küchenmobiliars oder auch die Garderobenkästli», erklärt Evelyne Hagen Freund.

Alles in ein paar Monaten
Der Bauplan sieht vor, in den kommenden Tagen zuerst Rodungsarbeiten durchzuführen. 15 Bäume und viel Gestrüpp zwischen der WC-Anlage und dem Eingang müssen weichen. «Nach Abschluss der Arbeiten werden wir im Frühling eine Ersatzbepflanzung vornehmen», so die Gemeinderätin. Bis Ende Jahr sollen dann die Bodenplatten sowie die Wände der neuen WC-Anlage erstellt sein, ab Januar folgt der Aufbau der Holzkonstruktion und ab März steht der Innenausbau an. «So, dass wir rechtzeitig zum Saisonstart am 1. Mai bereit sind», sagt Mike Fritschi, Gemeinderat und ebenfalls Mitglied der Baukommission.

Das Projekt
Die beiden Neubauten sind keine Luxuslösung. Der Gastronomiebereich wird am gleichen Ort wie der jetzige Kiosk und die Garderoben zu stehen kommen und nur unwesentlich länger sein als das aktuelle Gebäude. «Damit wir die Altglassammlung und die Abfallcontainer geschützt abgeschlossen platzieren können», erklärt Mike
Fritschi dazu. Dies, weil es in der Vergangenheit immer wieder zu Vandalenakten mit zerschlagenem Altglas kam oder wilde Tiere auf der Suche nach Nahrung eine «Sauerei» verursacht haben. Das Sanitärgebäude mit WC-Anlage und Garderoben wird näher am Gastronomiebereich zu stehen kommen, so, dass bereits beim Eingang eine Triage vorgenommen werden kann für Badi- und Kioskbesuch.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll realisiert werden, sofern es das Budget zulässt. Bewusst verzichtet aber wird beispielsweise auf eine Ladestation für E-Bikes. Die technischen Möglichkeiten dafür werden aber bereits vorbereitet. «Natürlich wären solche Dinge schön, aber das wäre dann die Luxuslösung. Aber wir behalten uns mit Vorarbeiten alle Möglichkeiten für die Zukunft offen», erklärt Evelyne Hagen Freund. Worauf man aber nicht verzichten wollte, ist ein behindertengerechtes WC, das auch im Winter, also ausserhalb der Badisaison, zugänglich ist. Michael Anderegg



Kosten im Rahmen halten
Für das Badiprojekt bewilligte die Stimmbevölkerung im Juni 2021 einen Kredit im Umfang von 920 000 Franken. «Diesen Rahmen gilt es einzuhalten», sagt Evelyne Hagen Freund. Ganz so einfach dürfte dies aber mit Blick auf die seit der Kreditberechnung im Frühjahr 2021 gestiegenen Rohstoffpreise allerdings nicht werden. Das ist auch der Baukommission bewusst: «Wir sind bemüht, das Budget einzuhalten», sagt Evelyne Hagen Freund.. (mra)