Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 05.10.2022

Schwimmer und Wasserballer üben im «Exil»

Der SC Frauenfeld (Schwimmer, und Wasserballer sowie ebenfalls die Schwimmschule) ist wegen dem Hallenbad-Neubau seit genau einem Jahr ohne eigenes Wasser. Das bringt zahlreiche logistische Herausforderungen.

 

 

Die Schwimmer trainieren sechsmal in der Woche in Uster und die Schwimmschule in Aadorf und Weinfelden. «Das Jahr ohne Basis haben wir eigentlich gut überstanden und durften an Wettkämpfen sogar einige Erfolge erzielen», hält Jürg Strasser fest. Sechs Mädchen und eine Knabe im Alter zwischen 14 bis 16 Jahren nehmen täglich (ausser Sonntag) den Weg nach Uster auf sich. Dort wird zwischen eineinhalb und drei Stunden trainiert.
Dreimal pro Woche wird mit den Teilnehmern der Schwimmschule, das sind 80 Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren, je eineinhalb Stunden geübt. Vier Trainer sorgen dafür, dass alles reibungslos funktioniert. Die Kinder werden von ihren Eltern an die Trainings chauffiert.

Wichtig für die Finanzen
Jürg Strasser erklärt, warum die Schwimmschule für den SC Frauenfeld enorm wichtig ist: «Sie finanziert den Verein, nebst den ordentlichen Mitglieder-Beiträgen. Zum Glück unterstützt uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch die Stadt Frauenfeld».
Die Abteilung Wasserball des SC Frauenfeld hat 16 Aktive und 26 lizenzierte Jugend-Spieler und bildet mit Seuzach eine Spielgemeinschaft. Die zwei Teams der Erwachsenen trainieren in Stettfurt und im Winter eigentlich in Weinfelden, dort gibt es nun aber Probleme mit dem Plattenboden. Dank den freundschaftlichen Beziehungen dürfen die Wasserballer vorübergehend in Konstanz mit dem dortigen Verein mittrainieren.
Die U11 und U13 steigt in Seuzach ins Wasser, weil es dort neben dem Freibad zum Glück auch ein Lehrschwimm-Becken gibt. Noch etwas aufwendiger ist allerdings die Logistik bei der U15, welche nicht nur in Seuzach und Aadorf, sondern auch in Schaffhausen trainiert.

Fahrgemeinschaften bilden
Martin Wehrli ist so quasi ein SCF-Urgestein, das aber auch schon mit Schaffhausen Schweizer Meister wurde. Der Frauenfelder lacht: «Ich bin Wasserballwart, Trainer, Aktiver und helfe natürlich auch im administrativen Bereich mit. Das bringt enorm viel Arbeit mit sich. Natürlich bilden wir Fahrgemeinschaften, aber der Aufwand ist Sommer und Winter genau gleich gross. Die Aktiven trainieren zweimal pro Woche, die Junioren dreimal. Gezwungenermassen finden sämtliche Meisterschaftsspiele auswärts statt».

Hoffen auf Dezember 2023
Die Aktiven bezahlen mehrheitlich alles selber, bei den Jugendlichen kommen die Eltern dafür auf, wobei der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten Unterstützung anbietet.
Bisher konnte der SC Frauenfeld seine schwierigen Aufgaben im «Exil» recht gut meistern. Aber Martin Wehrli verhehlt nicht: «Jetzt hoffe ich wirklich sehnlichst, dass wir im Dezember 2023 ins neue Frauenfelder Bad einziehen können. Das würde einiges erleichtern».

Ruedi Stettler