Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.10.2022

Chiara Sola vermisst das frische Brot enorm

Die Frauenfelderin Chiara Sola hat in ihrer jungen Karriere schon einiges erreicht. Nach dem Erhalt eines Stipendiums studiert sie nun an der Universität Augusta und spielt möglichst oft Golf.

 

 

Die am 20. März 2004 geborene Chiara Sola (Bild) hat nicht nur im Golf schon viel erreicht, sie hat heuer auch die Matura mit Bestnoten (A) in allen Fächern abgeschlossen. Dann machte sie sich auf in die USA und will Fortschritte in allen Bereichen erzielen. So logischerweise auch im Studium der Psychologie. Und natürlich hat sie als grosses Ziel einen Wechsel zu den Profis ins Auge gefasst. Nun hat das sympathische Schweizer Talent alle Fragen der Frauenfelder Woche sofort beantwortet.

Wie gut funktionieren denn Studium und das Golf spielen in Augusta nebeneinander?
Eigentlich gut. Wenn wir an einem Turnier sind, dann ist es halt sehr streng, aber so ist es einfach. Nach dem Tag auf dem Golfplatz und nach dem Abendessen erledigen wir unsere Sachen für die Schule, bis es ins Bett geht. Ich denke durch Golf habe ich viel Disziplin gelernt. Deshalb habe ich wenig Mühe, meine Aufgaben zu erledigen, auch wenn ich keine Lust habe und müde bin.

Wie sieht bei Dir ein ganz normaler Alltag aus?
Mein Tag fängt dreimal in der Woche um 5:45 Uhr an mit Fitness. An den anderen Tagen kann ich bis 7 Uhr schlafen. Bereite mich anschliessend für die Uni vor für eine oder zwei Vorlesungen bis um zirka 12 Uhr. Dann gehe ich auf den Golfplatz und dort haben wir entweder ein Team-Training, individuelles Training, oder spielen.

Was ist in den USA total anders als in der Schweiz?
Sehr vieles. Grundsätzlich hätte ich gesagt, dass das Mindset hier im Sport sehr anders ist. Zusätzlich haben sie überall Air Conditioning auf gefühlten 18 Grad, was mein erster Kulturschock war. Was hier auch total anders ist, ist dass es kein frisches Brot gibt, dafür etwa 50 verschiedene Toastbrot-Sorten und -Marken.

Gibt es etwas, das Du vermisst?
Ich vermisse wirklich frisches Brot und natürlich meine Familie und Freunde sowie meine Trainer und die Schweizer Turniere.

Wie viele Golf-Turniere hast Du für Dein Team bereits absolviert?
Wir hatten bis jetzt zwei Turniere und ich durfte bei beiden meine Universität repräsentieren, wofür ich sehr dankbar bin.

Wie zufrieden bist Du mit dem bisher Erreichten?
Ich bin zufrieden, wie ich angefangen habe mit der Schule und dem Golf. Aber ich hoffe, dass ich in den nächsten Wettkämpfen noch ein wenig besser spielen werde. Ich habe auch sehr gut in der Schule begonnen, was mich etwas beruhigt. Wenn wir dort zu kämpfen haben, dürfen wir keine Turniere spielen, bis wir uns verbessern. Das ist eine Regel vom Coach, die ich sehr gut finde.

Was sind Deine kurzfristigen Ziele?
Eine gute Routine finden und eine gute Balance zwischen Schule und Golf, damit ich in beidem erfolgreich sein kann. Ich setzte mir auch als Ziel, erfolgreiche Golfrunden zu spielen in den kommenden Turnieren.

Was planst Du für Deine weitere Zukunft?
Für meine weitere Zukunft plane ich immer noch das Psychologie-Studium abzuschliessen und wenn alles gut kommt, Golf zu meinem Beruf zu machen. Ich bin offen und zuversichtlich, was die Zukunft bringt.

Hast Du Deine Reise nach Übersee auch schon bereut?
Nein, aber ich gebe zu, es war nicht immer einfach, mit der amerikanischen Kultur klarzukommen. Ich denke aber immer noch, ich habe die richtige Entscheidung getroffen, und bin happy, hier zu sein.

Gibt es Weihnachts- oder Neujahrs-Ferien in der Schweiz?
Ja, auf jeden Fall. Ich brauche eine Pause von den Amerikanern (lacht herzhaft).

Interview: Ruedi Stettler