Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.01.2023

Grosses Interesse am «Stadthäppchen»

Thema Casino und Stadtkaserne

Das überparteiliche Komitee «Andrea Hofmann Kolb in den Stadtrat» lud am Samstag zu einem besonderen «Stadthäppchen» ein. Die Themen des halbstündigen Vortrags vor Ort waren dieses Mal aus aktuellem Anlass die Stadtkaserne und das Casino.

 

 

Das Thema der beiden Liegenschaften im Herzen Frauenfelds ist derzeit in aller Munde. Einerseits die Kaserne, weil die Stadt Frauenfeld sie Anfang 2024 im Baurecht von der Armee übernehmen kann und den Markt Thurgau plant und andererseits das Casino, das derzeit wegen einem Kaufangebot im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Dass Stadtratskandidatin Andrea Hofmann Kolb mit der Themenauswahl ins Schwarze traf, zeigte die Tatsache, dass rund 50 Personen ihren Ausführungen erst beim Casino und dann auf dem Oberen Mätteli gespannt folgten.

Sanierungen nötig
Neben der Geschichte des Casinos und was sich heute ausser dem bekannten Foyer noch darin befindet – unter anderem Büro- und Schulungsräume des Amts für Gesellschaft und Integration – zeigte Andrea Hofmann Kolb auf, was die aktuellen Nachteile des Casinos sind. Unter anderem der kleine Lift sowie ein enges Treppenhaus aus den 60er-Jahren. «Kommen die Kursteilnehmer alle gleichzeitig, kommt es nicht selten zu einem regelrechten Stau im Treppenhaus», sagte Andrea Hofmann Kolb dazu. Auch die Heizung – die sich auf dem Nachbargrundstück befindet – sowie Lüftung und Hausdämmung müssten dringend saniert werden.

Nein zum Verkauf
Andrea Hofmann Kolb zog in ihrem Vortrag den Vergleich der hervorragenden Lage des Casinos mit dem Zürcher Paradeplatz im Gesellschaftsspiel Monopoly. Auch da muss man entscheiden: Kaufen/Verkaufen oder nicht? 13,9 Mio. Franken seien für das Casino schliesslich ein schöner Betrag auf den ersten Blick. Trotzdem: «Ich persönlich würde mein Kreuz bei einer Abstimmung heute zum Verkauf bei Nein machen», sagte sie und erläuterte auch gleich, warum: «Damit würde man Zeit gewinnen, um sich Gedanken zu machen, was man wirklich will». Braucht es den Stadtsaal hier oder ist ein anderer Ort geeigneter? Was wäre hier alles möglich? Wie könnte man das Casino allenfalls selbst sanieren und nutzen? «Eine Idee wären Büroräume im Erdgeschoss, Ämter in der Mitte und Wohnungen im Hochpreissektor in den oberen Etagen, um Mieteinnahmen zu generieren», lässt die Referentin ihren Gedanken freien Lauf.

Michael Anderegg


Kaserne bietet grosse Chance
Auch bei der geschützten Stadtkaserne wusste Andrea Hofmann Kolb historisch so einiges zu erzählen. Sie schwärmte unter anderem von den hohen Räumen mit Parkettboden, in denen viel möglich sei und bisher eigentlich nur geschlafen wurde. Sie informierte über die geplanten 20 Mio. Franken der TKB-Partizipationsscheine und dass diese für die beiden Seitenbauten sowie die Reithalle eingesetzt werden könnten. Für den Rest brauche es im Projekt Markt Thurgau Investoren. Sie spielte mit dem Gedanken, dass man beispielsweise aus der Hälfte der Reithalle einen neuen Stadtsaal machen könnte. «Das ist nur eine Idee, dazu bräuchte es natürlich vertiefte Abklärungen und Studien». Die zweite Hälfte würde dann immer noch für Events wie den «Frauenfelder» oder den Stadtlauf zur Verfügung stehen. Auch könnte man beispielsweise Synergien nutzen und Gespräche mit der Bürgergemeinde führen, der das Obere Mätteli gehört. Klar sei: «Der Markt Thurgau kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Darum ist es richtig und wichtig, dass sobald die Armee ausgezogen ist, mit Zwischennutzungen begonnen wird», sagte Andrea Hofmann Kolb und lobte im gleichen Satz den Stadtrat, der in dieser Hinsicht auf Zack sei.
(mra)


Im Gespräch mit Andrea Hofmann
Am Samstag, 21. Januar 2023, lädt das überparteiliche Komitee «Andrea Hofmann Kolb in den Stadtrat» zu einem persönlichen Stadthäppchen ins StadtLabor ein. Marianne Sax wird sich mit Stadtratskandidatin Andrea Hofmann Kolb über aktuelle Themen wie Casino, Innenstadt oder Verkehr unterhalten. Lernen Sie die Wertvorstellungen sowie die Positionierung zu lokalen Themen der Stadtratskandidatin kennen. Treffpunkt ist um 11 Uhr im StadtLabor an der Zürcherstrasse 158. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
(mgt)