Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.03.2023

Baumfällungen in Rekordzeit

Ersatzpflanzungen auf der Promenade

Ganze Arbeit haben die Mitarbeiter des städtischen Werkhofs auf der Promenade geleistet. In gerade mal zwei Stunden waren am Montagmorgen die vier Rosskastanien gefällt – und auch die Ersatzpflanzung ist abgeschlossen.

 

 

Ali Sinani vom städtischen Werkhof zog nach der Baumfällung eine positive Bilanz: «Es ist alles wie geplant verlaufen und die Bäume konnten zügig gefällt werden.» Anschliessend wurde das Wurzelwerk soweit möglich ausgegraben und entfernt.

Ersatzpflanzung
Drei der vier Bäume befanden sich im mittleren Bereich zwischen Kantonsbibliothek und Verwaltungsgebäude Promenade, ein weiterer vor dem Restaurant Promenade. An jener Stelle wurde am Montagnachmittag bereits die Ersatzpflanzung vorgenommen. Im Zusammenhang mit der Teil-Erneuerung des Baumbestands auf der Promenade mussten die Parkplätze vollständig gesperrt werden, am Dienstag genügte dann eine Sperrung rund um die betroffenen Bäume.

Ein Sicherheitsrisiko
Die vier Bäume mussten wegen ihres schlechten Zustands aus Sicherheitsgründen gefällt werden. An Stelle der rotblühenden Rosskastanien wurden als Ersatz gelbblühende Kastanien gepflanzt – womit farblich für Abwechslung gesorgt wird. Gesamthaft sind es 33 Bäume, die auf der Promenade stehen.
Etliche Passantinnen und Passanten liessen es sich nicht entgehen, die Baumfällungen und Neupflanzungen mit zu verfolgen – unter ihnen Andreas Schelling. Für ihn ist die Promenade ein Wahrzeichen von Frauenfeld, vergleichbar – natürlich in viel bescheidenerem Ausmass – mit der Champs-Elysées in Paris: «Sie muss unbedingt erhalten werden und ihr Charakter darf bei einer Neugestaltung nicht verfälscht werden.»
Wie Schelling weiss, können Kastanienbäume in der ungestörten Natur 300 Jahre oder noch viel älter werden – die Bäume an der Promenade sollen dem Vernehmen nach etwa erst 70 Jahre alt sein. «Die Ursache für die vorzeitige Alterung liegt kaum an mangelnder Pflege, sondern an Stress verursacht durch Bodenverdichtung und Störung des Wurzelwerks durch diverse Bautätigkeiten, die auch länger zurückliegen können. Die Hitzesommer in den letzten Jahren haben auch ihre Spuren hinterlassen», sagt Schelling weiter.

Andreas Anderegg

Die Promenade war einst ein Stadtweiher
Die Promenade besteht seit 210 Jahren. Zuvor befand sich dort ein Wall und ein Stadtweiher, der in einer Breite von 7,50 Metern die Nord- und die Ostflanke der Stadt umzog. Die Initiative zur Aufschüttung des Stadtweihers ging damals vom Frauenfelder Ehrenbürger und Fabrikanten aus Islikon, Bernhard Greuter, aus. Er erkannte das Potenzial, das eine solche räumliche Erweiterung des Stadtkerns mit sich bringt und dabei durfte er auf das Wohlwollen der Bürgerschaft zählen.
Greuter anerbot sich, «den alten Tümpel, der für die Sicherheit der Stadt keinerlei Bedeutung mehr hatte, aufzufüllen und durch einen Spazierweg zu ersetzen» (Ernst Leisi: «Geschichte der Stadt Frauenfeld»). Dies als Dank für das im Jahr 1813 ehrenhalber verliehene Bürgerrecht. In den Jahren 1813 bis 1816 wurde dann die Promenadenstrasse angelegt. Seit 1899 ist diese Promenade auch Standort des Wochenmarkts, bei dem vor allem Frischprodukte angeboten werden. Darüber hinaus wird das von Bäumen umrandete Wegstück beim Frühjahrsmarkt und beim Chlausmarkt als Standort für Marktstände genutzt. 

(aa)