Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.05.2023

Jeder Regenwurm wird von Schülern gefeiert

Neuer Schulgarten im Oberwiesen bepflanzt

Ausgestattet mit Gartenwerkzeug stürmten 22 Schüler und Schülerinnen der Primarschule Frauenfeld zur «Oberwiese», die neu zum Pflanzacker umgestaltet wurde. Die rund 30 Quadratmeter grosse Schulgartenfläche wird von ihnen mit Kartoffeln, Mangold und dergleichen bepflanzt. Regelmässig wird der Schulacker ab jetzt gepflegt und später mit Hurra abgeerntet.

 

 

Am Freitagnachmittag, 28. April, fand der praxisnahe Unterricht im Schulhaus Oberwiesen draussen statt. In Regenhosen und Gummistiefeln gingen die Kinder ans Werk. In kleinen Gruppen pflanzten sie Setzlinge ein und streuten Samen aus. Plötzlich gab es einen Aufruhr im neuen Gemüsebeet. In der Erde fand ein Mädchen einen grossen Regenwurm. Sofort liefen andere Kinder herbei und wollten das Exemplar begutachten. Einige Kinder haben zum ersten Mal im Leben einen näheren Kontakt zur Natur und zum Lebensmittelanbau. Andere hingegen helfen öfters bei Oma und Opa im Garten. «Ich würde gerne Rüebli und Gurken anpflanzen. Es macht richtig Spass, dass es in der Schule nun auch einen Garten hat», sagt ein Mittelstufenschüler. Vor rund eineinhalb Jahren sah der Natur- und Vogelschutzverein Frauenfeld hier Potenzial, auf diesem Schulareal eine naturnahe Biodiversitäts Fläche anzulegen. Die Schulleitung war fasziniert von der Idee, zusätzlich einen Schulgarten zu kreieren. Ein halbes Jahr später stiess Lehrperson Angela Meier auf das Angebot der Gemüsebau Ackerdemie. «Sie stellen uns die Pflanzen und Saatgut zur Verfügung, sowie eine Lernplattform für das Klassenzimmer, welche wir mit den Kindern nutzen können», sagt sie. Durch eigene praktische Erfahrung in der Natur erhalten die Kinder einen wertschätzenden Bezug zum täglich aktuellen Thema Essen. Der Anbau und die Pflege von verschiedenen Gemüsekulturen sowie die selbstständige Verarbeitung der Ernte lassen die Kinder hautnah die vollständige Produktionskette des Gemüseanbaus miterleben. Voller Freude werden sie in einigen Monaten mit Stolz genüsslich in das selbst gezogene «Rüebli» hineinbeissen. Diese Geschmacksexplosion wird auch in ihrem Umfeld nicht unbemerkt bleiben. (nam)