Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.06.2023

«Wir rechnen also weiterhin mit steigenden Einwohnerzahlen»

Interview mit Urs Forster, Gemeindepräsident von Müllheim

Corona darf man mittlerweile ja getrost etwas aussen vor lassen. Das gibt Kapazitäten für anderes. Worauf liegt in den nächsten Wochen und Monaten der Fokus Ihrer Behörde?

 

 

Am 7. Juli findet der Spatenstich für das neue Schulhaus und die neue Mehrzweckhalle statt. Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten für die Halle und erstellt im Untergeschoss eine Tiefgarage.
Nach Bekanntgabe der neusten Zahlen, die als Grundlage für die Ortsplanungsrevision dienen, werden wir die Arbeiten weiterführen und der Bevölkerung unsere Absichten für die nächsten 15 Jahre präsentieren.

Was liegt Ihnen als Gemeindepräsident in den bevorstehenden Monaten besonders am Herzen?
Am 1. Juni starteten wir in die neue Legislatur 2023 bis 2027. Es gilt zwei neue Gemeinderäte zu integrieren und den Gemeinderat möglichst schnell zu einem funktionierenden Team zu formen. Dabei soll die Arbeit als Gemeinderat auch Freude bereiten, denn alle Gemeinderäte opfern ihre Freizeit für dieses Amt.

Verdichtetes Bauen und Baulandreserven sind Dauerbrenner-Themen. Wie sieht die Situation diesbezüglich und mit Blick auf geplante Projekte in Ihrer Gemeinde aus?
Unsere Baulandreserven sind praktisch aufgebraucht. Der Druck aus dem Westen ist aber weiterhin sehr hoch, was sich in den Boden- und Häuserpreisen niederschlägt. Aktuell sind noch einige grössere Projekte pendent. Wir rechnen also weiterhin mit steigenden Einwohnerzahlen. Im Rahmen der Ortsplanungsrevision wollen wir aufzeigen, wie wir mit diesem Siedlungsdruck in Zukunft umgehen möchten.

Wenn Sie etwas in Ihrer Gemeinde – unabhängig von Geld oder Personen – sofort (ver)ändern könnten, was wäre das und warum?
In Müllheim ist fast alles zu finden, was unsere Einwohnerinnen und Einwohner brauchen oder sich wünschen. Ein Bauherr hat mir einmal verraten, dass das einzige, was in Müllheim fehle, ein See sei. Weil der nicht vorhanden ist, würde ich eine direkte Verbindung des öffentlichen Verkehrs nach Steckborn an den See bevorzugen.

Eine Gemeinde will und soll attraktiv sein zum Wohnen und fürs Gewerbe. Was zeichnet Ihre Gemeinde aus?
Müllheim ist das Zentrum im Dreieck Frauenfeld-Weinfelden-Kreuzlingen und überzeugt mit seiner Verkehrslage und seinem für ein 3000 Seelen-Dorf unerreichten Angebot an Gütern des täglichen Gebrauchs.

Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung Ihrer Gemeinde?
Ich wünsche mir, dass unsere Einwohner weiterhin friedlich und respektvoll miteinander umgehen, damit sich jede und jeder in unserem Dorf wohl und geborgen fühlt. Denn dort wo ich mich zuhause fühle, bin ich auch bereit mich zu engagieren und mich für das Gemeinwohl einzusetzen.

Vielen Dank für das Interview.Michael Anderegg