Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.06.2023

Mehr Trauben und auch mehr Oechslegrade

Generalversammlung der Genossenschaft Guggenhürli in Uesslingen

Bei der Generalversammlung der Genossenschaft Guggenhürli wurden alle Anträge des Vorstandes einstimmig genehmigt. Trotz des trockenen Sommers 2022 konnten mit 1146 Kilo insgesamt fast 100 Kilo mehr Trauben geerntet werden als im Vorjahr und die Oechslegrade waren mit 76 leicht höher als 2021 (75).

 

 

Rund 60 Personen nahmen an der GV der Genossenschaft Guggenhürli teil, die auf dem Engelwy-Weingut von Markus Frei in Uesslingen durchgeführt wurde. Genossenschaftspräsident Reto Brunschweiler hob in seinem Jahresbericht mitunter die multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten des Guggenhürlis hervor – als Ort für Trauungen und Feste aller Art. Dabei dankte er vorab Celle de Boo, die jeweils alles daransetzt, damit eine Hochzeit zum unvergesslichen Erlebnis wird.
Einen Dank stattete er auch Kristina Wyss-Böhni ab, die für den Rebberg verantwortlich ist. Unter ihrer Leitung wurden im letzten Herbst insgesamt 1146 Kilo Trauben geerntet – im Vorjahr waren es noch 934 Kilo. Auch der Oechslegrad lag mit 76 Grad etwas höher als die 75 Grad im 2021. Zudem prüfte Kristina Wyss-Böhni im letzten Jahr den Rebberg intensiver auf den Bewuchs und Biodiversität. Dabei wurden auch Pflanzen entdeckt, auf die man gerne verzichten würde. Denn das sogenannte Berufkraut – ein Neophyt – hat Einzug gehalten. Es wurde durch den Wind verteilt, wahrscheinlich vom Dach des benachbarten Kindergartens aus.
Wie Brunschweiler weiter sagte, haben die zwischen 2005 und 2008 gepflanzten Rebstöcke eine Lebenserwartung von 30 Jahren, «weshalb sie noch viele Jahre einen guten Ertrag abwerfen werden». Abschliessend dankte er Markus Frei von Engelwy, «der mit seinem Team aus den Langdorfer Trauben einen erfrischenden Wein keltert».

Zehn neue Genossenschafter
Im vergangenen Jahr konnten in der Genossenschaft Guggenhürli insgesamt zehn neue Genossenschafterinnen und Genossenschafter begrüsst werden. In diesem Zusammenhang sprach Brunschweiler speziell Beat Christinger seinen Dank aus, der bei diesen Aufnahmen jeweils für die Administration zuständig ist. Finanziell schloss das Vereinsjahr 2022 mit einem Verlust im Umfang von 2200 Franken.
Unter dem Titel «Wein und Musik – mit allen Sinnen geniessen» wurden die Versammlungsteilnehmer abschliessend von dem grenzüberschreitenden Duo «Eingeborenenmusik vom westlichen Bodensee» unterhalten. Abgerundet wurde die Versammlung mit einer Degustation des Guggenhürlemers 2022. Andreas Anderegg


Guggenhürli mit Quitten beworfen
Trotz seiner geschichtlichen Bedeutung ist das Guggenhürli als Sommerhaus von Minister Konrad Kern, dem Nationalrat, thurgauischen Regierungsrat, eidgenössischen Diplomaten und Redaktor der Bundesverfassung von 1848, nicht von Beschädigungen verschont. So wurde das Haus hinter der Turnhalle auf der Anhöhe im Langdorf im letzten Jahr von «Spitzbuben und wahrscheinlich auch Mädchen» – so Reto Brunschweiler – mit Quitten beworfen. Diese hinterliessen an der Fassade üble Spuren und durchbrachen auch ein Fenster. In diesem Zusammenhang dankte er Roland Wyss für dessen wachsames Auge aufs Guggenhürli und die schnelle und fachkundige Reaktion, wenn bautechnisch wieder eine Reparatur ansteht. (aa)