Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.06.2023

«Der Biber hält Einzug in Hüttwilen mit Kita und Hort Biberbau»

Interview mit Sabina Peter Köstli, Gemeindepräsidentin von Hüttwilen

Corona darf man mittlerweile ja getrost etwas aussen vor lassen. Das gibt Kapazitäten für anderes. Worauf liegt in den nächsten Wochen und Monaten der Fokus Ihrer Behörde?
Nach einer intensiven Vorbereitungsphase freut es uns sehr, dass der Biber Einzug hält in Hüttwilen mit Kita und Hort Biberbau. Betriebsbeginn ist voraussichtlich am 1. September. Dieses Dienstleistungsangebot ist Teil der schulergänzenden Kinderbetreuung und gehört für den Gemeinderat zu einer attraktiven Gemeinde und zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

 

 

Was liegt Ihnen als Gemeindepräsidentin in den bevorstehenden Monaten besonders am Herzen?
Mit Beginn der neuen Legislatur am 1. Juni hat sich die Zusammensetzung unseres Gemeinderats leicht verändert. Es gilt, das neue Ratsmitglied einzuarbeiten, damit der Gemeinderat rasch wieder zu einem Team zusammenwächst. Aufgrund der anstehenden Aufgaben ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit den Verwaltungsmitarbeitenden am gleichen Strick ziehen. Auch ist der Gemeinderat bestrebt, unsere Bevölkerung noch breiter zu informieren, um das Vertrauen zu stärken. Gerne würde ich auch vermehrt auf die Belange und Bedürfnisse unserer Jugendlichen eingehen, junge Menschen sind unsere Zukunft.

Verdichtetes Bauen und Baulandreserven sind Dauerbrenner-Themen. Wie sieht die Situation diesbezüglich und mit Blick auf geplante Projekte in Ihrer Gemeinde aus?
Wie in den meisten anderen Gemeinden sind bei uns freie Baulandparzellen kaum mehr vorhanden. Hingegen besteht ein grosses Potential für innere Verdichtung, was eine grosse Herausforderung ist, ganz besonders für eine Landgemeinde. Die Gemeinde selber verfügt noch über eine Baulandparzelle in Nussbaumen, die vorzugsweise künftigen Wohnraum für Familien bieten soll. Sehr erfreulich entwickelt sich das Gewerbe. So planen aktuell zwei Gewerbebetriebe Neubauten, wodurch die Anzahl an Arbeitsplätzen erhöht und das heimische Gewerbe weiter gestärkt wird.

Wenn Sie etwas in Ihrer Gemeinde – unabhängig von Geld oder Personen – sofort (ver)ändern könnten, was wäre das und warum? Die Realisierung des angedachten «Gemeinde- und Generationenhauses» wäre der Hit und würde für alle etwas bieten: genügend Platz für die Verwaltungsmitarbeitenden, Sitzungszimmer in ausreichender Anzahl und Grösse für den Gemeinderat und die Kommissionen sowie individuell nutzbare Räumlichkeiten für alle Generationen und Bedürfnisse, zum Beispiel mit einem Begegnungscafé und einem Jugendtreff. Die Krönung wäre eine integrierte Arztpraxis.

Eine Gemeinde will und soll attraktiv sein zum Wohnen und fürs Gewerbe. Was zeichnet Ihre Gemeinde aus?
Unser Motto lautet «Aktiv leben zwischen Seen und Reben». Hinsichtlich Wohnen ist die bewundernswerte Natur im Seebachtal unser Kapital. Wo ist es im Sommer schöner als an unseren Seen? Unsere zahlreichen Gewerbebetriebe versuchen wir bei ihrer Entwicklung zu unterstützen, soweit das im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt.

Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung Ihrer Gemeinde?
Mein Wunsch ist es, unsere schöne Gemeinde in einem aktiven Miteinander zu gestalten und vorwärts zu bringen. Die Attraktivität einer Gemeinde wird zunehmend wichtiger für Neuzuzüger wie auch Einheimische, dazu müssen wir Sorge tragen, das ist unser Kapital für die Zukunft. Es muss aber aktiv angegangen werden, denn stehenbleiben bedeutet Rückschritt. Eine gut ausgebaute Infrastruktur gehört genauso dazu wie eine gute Anbindung an den ÖV und ein breites Schulangebot. Dabei ist es unerlässlich, dass sich Behörden und Bevölkerung einig sind und gegenseitig unterstützen.

Vielen Dank für das Interview.. Micheal Anderegg