Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.08.2023

Eine sehr lange Tradition ist nun vorbei

Der älteste Waffenlauf der Schweiz, der Frauenfelder, wurde am 17. Mai 1934 als ausschliesslicher Militärwettmarsch gegründet. Jetzt gibt es am 19. November eine gravierende Änderung.

 

 

Der Frauenfelder Militärwettmarsch ist schon wegen seiner Streckenlänge von 42,195 Kilometer etwas Besonderes. Lange galten neben dem am Ziel gewogenen Rucksack mit Gewehr strenge Tenüvorschriften, auch die Schuhe waren klobiger und viel schwerer. Das änderte sich erst mit den Jahren. Es gab gewisse Lockerungen und viel später wurden sogar normale Laufschuhe erlaubt. Zudem sprach man nicht mehr vom Militärwettmarsch, sondern vom Frauenfelder Waffenlauf. In den Glanzzeiten starteten weit mehr als 1000 Akteure auf dem Frauenfelder Marktplatz. Auch das hat sich im Laufe der Zeit krass gewandelt.


Dem ehemaligen Chef des Thurgauer Sportamtes, Ernstpeter Huber, war es zu verdanken, dass ab 1985 ein Juniorenlauf integriert wurde. Mit dem Start in Wil absolvierten die Girls und Boys im Alter zwischen 14 und  20 Jahren einen Halbmarathon. Mit zunehmendem Teilnehmerschwund der Waffenläufer entschied sich das Organisationskomitee, ab dem Jahr 2000 auch einen Marathon und einen Halbmarathon für zivile Läuferinnen und Läufer ab Wil einzuführen. Diese sind mittlerweile längst in der Überzahl.


Nach der zweijährigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie starteten im Vorjahr 157 Männer und 12 Frauen zum Waffenlauf.


Den zivilen Marathon absolvierten 175 Männer und 54 Frauen. Glanzstück ist längst der Halbmarathon mit 761 Männern und 339 Frauen. Dazu kamen 47 Boys und 23 Girls beim Juniorenlauf. Für sie alle geht nun eine jahrzehntelange Tradition zu Ende. Statt am Sonntag, 19. November, auf dem oberen Mätteli von den Zuschauern mitten in der Stadt erwartet zu werden, biegen alle jetzt einiges früher auf die Sportanlage der Kantonsschule ein. In der Hoffnung, dass sie auch dort begeistert empfangen werden.  


Ruedi Stettler