Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.08.2023

14 Lehrbetriebe profitieren von Swisslos-Sportfonds

Das Sportamt des Kantons Thurgau teilt mit

Um die Sportförderung im Kanton weiter auszubauen, verfügt das Sportamt Thurgau über zwei neue Fördergefässe im Swisslos-Sportfonds. Mit den «Koordinationsbeiträgen» wird eine wichtige Lücke in der Talentförderung auf der Sekundarstufe II geschlossen. Die «Schnupperangebote» sollen den Vereinen sowohl in der Mitgliedergewinnung als auch in der Talentsichtung behilflich sein und die Thurgauer Bevölkerung zu noch mehr Sporttreiben animieren.

 

 

Das neue Fördergefäss der Koordinationsbeiträge soll eine bisherige Diskrepanz ausgleichen: Für eine möglichst optimale Abstimmung von Leistungssport und Ausbildung gibt es bereits zahlreiche schulische Angebote, demgegenüber aber kaum Möglichkeiten in der beruflichen Grundbildung. Eine Berufslehre zu absolvieren und zeitgleich Leistungssport zu betreiben, ist mit viel Aufwand verbunden, sowohl für die Lernenden als auch für die Lehrbetriebe. Thurgauer Unternehmen, die Leistungssportlerinnen und Leistungssportler mit Wohnsitz im Kanton Thurgau ausbilden, erhalten deshalb ab Sommer 2023 einen Koordinationsbeitrag von 2000 Franken pro Jahr.


Das Projekt sei sehr erfreulich angelaufen, sagte Martin Leemann, Chef des Sportamtes des Kantons Thurgau, an einer Sommermedienfahrt am 9. August 2023 in der Beachvolleyballhalle in Amriswil. Ab August 2023 werden 14 Lehrbetriebe mit insgesamt 15 Koordinationsbeiträgen unterstützt. Zudem konnte seiner Meinung nach eine wichtige Lücke in der Leistungssportförderung auf der Sekundarstufe II zumindest ansatzweise geschlossen werden (Koordinationsbeitrag für Lehrbetriebe (tg.ch)).


 


Aus Erfahrung


«Manchmal ist es schon ein rechter Chrampf, alles unter einen Hut zu bringen. Die körperliche Arbeit als Zimmermann, die vielen Trainings, die zusätzlichen Hausaufgaben und Meisterschaftsspiele haben mich teilweise schon an meine Grenzen gebracht», sagte Etienne Schalch, der seine Berufslehre vor wenigen Wochen bei Krattiger Holzbau erfolgreich abgeschlossen hat und landesweit als eines der grössten Nachwuchstalente im Volleyball gilt.


«Ein Spitzensportler ist eine Bereicherung für einen Betrieb. Zwar braucht es eine gute Koordination und akribische Planung der Arbeitseinsätze und Absenzen. Dafür trägt ein Sportler – mit seiner zielstrebigen und ehrgeizigen Grundhaltung, die auch im Beruf spürbar ist – viel zu einem guten Arbeitsklima im Betrieb bei», bekräftigte Dirk Schallenberg, Projektleiter und Lehrlingsbeauftragter bei Krattiger Holzbau in Amriswil.


Schnupperangebote 


Auch Vereine profitieren seit diesem Jahr von einem neuen Fördergefäss. Mit Schnupperangeboten werden diejenigen Vereine finanziell entschädigt, die sich für die Sportförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen engagieren. Personen aller Altersklassen erhalten dabei die Möglichkeit, verschiedene J+S-Sportarten kennenzulernen, ohne in einem Verein Mitglied zu sein. Angebote für Kinder und Jugendliche müssen dabei von ausgebildeten und an-
erkannten J+S-Leitungspersonen durchgeführt werden. Das Angebot soll den Vereinen helfen, einerseits neue Mitglieder zu gewinnen und andererseits Talente in ihrer Sportart zu sichten. Die Thurgauer Bevölkerung – von Kindern bis zu Senioreninnen und Senioren – soll zudem zu mehr sportlicher Aktivität animiert werden. ( Schnupperangebote (tg.ch)).


Auch dieses Fördergefäss ist gemäss Leemann erfreulich gestartet; ohne grossen Werbeaufwand konnten bislang 23 Angebote in 16 verschiedenen Sportarten bewilligt werden. Zudem seien die Angebote auch regional gleichmässig verteilt, gebe es doch in jedem Bezirk mindestens ein Schnupperangebot für die Thurgauer Bevölkerung.


Auch Peter Bär von Volley Amriswil beurteilt die Schnupperangebote äusserst positiv. «Wir erhoffen uns dadurch, einerseits neue Mitglieder für unseren Verein zu rekrutieren und andererseits vielleicht den einen oder anderen neuen Shootingstar für unser NLA-Team zu gewinnen».  


(id)