Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.09.2023

Weg für den neuen Kaff-Pavillon geebnet

Nach über drei Jahren Planung

Am Montagabend kam endlich der Moment, den die Verantwortlichen des Kulturvereins Kaff schon lange herbeisehnten: Der Spatenstich für ihr eigenes Zuhause. Nach langer Planungszeit und vielen Hürden, wurde auf dem «Unteren Mätteli» mit den Vorbereitungen für den Kaff-Pavillon begonnen. 

 

 

«Jetzt wird das Ganze so richtig real», sagte Kaff-Vereinspräsident Julien Pizzini am Montagabend auf dem «Unteren Mätteli». Die ersten Erschliessungsarbeiten haben bereits stattgefunden und dem Kaff-Lokal steht nichts mehr im Wege. Weil der Pavillon ein Holzbau ist, der nach Möglichkeit verschoben werden kann, wird kaum Tiefbau benötigt. Darum war die Sache mit dem Spatenstich auch eher eine symbolische Angelegenheit, aber eine wichtige für den Verein und seine Mitglieder. «Wir bekommen endlich eine feste, eigene Heimat», sagte Pizzini mit einem Lächeln im Gesicht.


Das neue Lokal wird eine Veranstaltungsstätte für bis zu 200 Personen mit Gartenbeiz und Konzertsaal samt Bühne. Der Betrieb ist jeweils von Donnerstag bis Samstag geplant. «Donnerstags wird es ein Treffpunkt sein, freitags und samstags sind Events vorgesehen. Das Kaff soll ein Ort mit Puls in der Stadt sein», so Pizzini.


Einweihung an Silvester


Mitte Oktober wird der fertige Holzpavillon der Firma Hübscher Holzbau per LKW geliefert und aufgestellt. Danach geht es an den Innenausbau. «Wir werden möglichst viel selbst machen und freuen uns über helfende Hände», so Julien Pizzini. Das Kaff-Lokal kann nach eigenen Wünschen und Vorstellungen erstellt werden, ein Luxus, der Glücksgefühle auslöst. «Ohne negativ zu klingen, in unseren bisherigen Lokalitäten mussten wir uns mit örtlichen Gegebenheiten abfinden, beispielsweise engen Gängen. Hier können wir alles so gestalten wie wir uns das vorstellen», 


so der Vereinspräsident. Bis Ende Jahr sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, sodass die Einweihung mit einer Silvesterparty stattfinden kann. Dass dem so ist und das Kaff nun tatsächlich eine eigene Heimat bekommt – vertraglich zugesichert ist die Nutzung des Platzes auf dem «Unteren Mätteli» für die nächsten zehn Jahre – dafür brauchte es aber viel Geduld.


 


Etwas teurer


Über drei Jahre wurde am Kaff-Lokal geplant. In dieser Zeit ist viel passiert. Corona, der Ukraine-Konflikt und auch etwas Gegenwind kam auf. Dieser flachte aber schnell ab, denn der Gemeinderat stellte sich relativ rasch und eindeutig hinter das Projekt und dessen Finanzierung. Ohne diese würde das Lokal nicht erstellt werden können.


Denn all diese Umstände machten das Projekt nun etwas teurer. Ging man ursprünglich von Kosten in Höhe von 900 000 Franken aus, werden die Projektkosten heute mit 1,1 Mio. Franken angegeben. Dies auch, weil man diverse Vorgaben betreffend Isolation – in Sachen Lärm und Wärme – einhalten muss und will.


Die Stadt steuert 300 000 Franken bei, der Kanton 240 000 Franken. In einem Crowdfounding kamen zudem über 110 000 Franken zusammen. «Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung und die Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird», so Julien Pizzini. Auch Stiftungen haben dem Projekt Geld zugesichert. Der Rest wird mit einem Darlehen geregelt. «Natürlich sind wir weiterhin um jede Spende froh. Denn je kleiner das Darlehen, das wir zurückzahlen müssen, umso freier sind wir in der künftigen Eventplanung», erklärte der Vereinspräsident. Noch ist also einiges zu tun, bis an Silvester die Korken knallen können. Die grössten Hürden hat man aber bereits hinter sich gelassen.                             


 Michael Anderegg