Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.09.2023

Zwei Bestnoten im Thurgauer Weinbau

Stolz und voller Freude wurde am Montagabend auf dem Iselisberg die Glanzleistung der beiden frisch diplomierten Weinbautechniker, Julian Holenweger und Remo Räz, gefeiert.

 

 

In diesem Jahr durften 12 Absolventen der Deutschschweiz ihr Diplom entgegennehmen, allen voran Julian Holenweger vom Weingut Engel, der die Bestnote 5.5 (abgerundet) sowie die Auszeichnung für die beste Diplomarbeit erhielt. Auch für das Weingut Lenz gab es Grund zur Freude. Remo Räz schloss als Zweitbester mit der Note 5.5 (aufgerundet) ab.


 


Fondue auf dem Iselisberg 


Am lauen Sommerabend wurde auf die grandiose Leistung der jungen Herren angestossen. Familie, Freunde sowie das Team der beiden Weingüter waren begeistert und gratulierten herzlich. «Heute möchten wir gemütlich zusammensitzen und geniessen», strahlte Sonja Holenweger vom Weingut Engel. Sie hatte die Idee für diesen besonderen Abend. «Ein gemeinsames Fondue in der Rebe ist symbolisch passend. Alle essen aus einem Topf, bei dem es kein Anfang und kein Ende gibt». Die Stimmung hätte freundschaftlicher nicht sein können. Bis in die späten Abendstunden wurde geplaudert und gelacht.



Angesehener Fachschulabschluss


Die anspruchsvolle Weiterbildung zum Dipl. Weinbautechniker HF, welche über drei Jahre berufsbegleitend absolviert wird, ist einer der höchsten Abschlüsse, die schweizweit im Bereich Weinbau errungen werden kann. Ziel der Ausbildung ist es, ein fundiertes Wissen in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung zu erlangen sowie das Wissen in Produktionstechnik und Weinbereitung zu vertiefen.


 


Julian Holenweger


«Es ist toll, dass wir die Bestnoten in den Thurgau holen konnten. Durch die Ausbildung habe ich mir, nebst theoretischem und praktischem Fachwissen, ein breites Netzwerk in der gesamten Schweiz aufgebaut. Ich möchte mich im Weinbau etablieren, mit der Idee für eine zukünftige Selbstständigkeit.» Sein Wunsch: «Emotionen in die Flasche bringen.» Julian Holenweger wird neu die Führung der Kellerei auf dem Weingut Engel übernehmen.


«Wir wollen unserer nächsten Generation die Möglichkeit geben, sich zu entfalten, damit sie über ihren eigenen Horizont wachsen können», so Markus Frei, Betriebsleiter Engelwy.


 


Remo Räz


«Ich wusste schon von Anfang an, dass Remo super abschliessen wird!», prostete Roland Lenz stolz. Das Ehepaar freut sich, dass Remo Räz ihr Weingut weiter bereichern und in der Betriebsleitung mitarbeiten wird. «Unser Betrieb ist gross genug, um Raum für die eigene Verwirklichung zu schaffen. Im kommenden Jahr feiern wir unser 30-Jahr-Jubiläum und die Nachwuchstalente während dieser Zeit beobachten zu können, ist wunderbar.»


Remo Räz zum Lehrgang: «Ich fand die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis spannend. Durch die zeitgleiche Arbeit auf dem Weingut konnte ich das Gelernte gleich in die Tat umsetzen. Mich fasziniert das Zusammenspiel von langjähriger Erfahrung und modernem Wissen.»



Gemeinsame Philosophie


«Der Weinbau ist eine leidenschaftliche Branche. Man muss die Arbeit und den Wein lieben», sind sich die beiden Absolventen einig. «Es soll ein Miteinander sein. Wir möchten betriebsübergreifend arbeiten und voneinander profitieren, nicht konkurrenzieren.» Die Besichtigung anderer Weingüter – von der Schweiz bis nach Südfrankreich und in die Pfalz – beschrieben Holenweger und Räz als Highlight ihrer Weiterbildung.


 


Fachkräftemangel präsent


Die Nachfrage an Fachleuten auf den Weingütern ist gross. «Es fehlt auch hier an guten Fachpersonen, welche das Handwerk mit Passion widerspiegeln. Wir können den Lehrgang deshalb nur weiterempfehlen.»


Sarah Utzinger