Frauenfeld · 20.09.2023
Falsch-Park(ing) Day in Frauenfeld
Am Freitag fand der internationale 18. Park(ing) Day statt. Der Tag lädt zum Nachdenken ein, wofür Parkplätze gebraucht werden könnten, wenn sie nicht für das Abstellen eines Autos reserviert sind. Üblicherweise werden Auto-Parkfelder zu individuellen Freiräumen umgestaltet. Die Grünen Frauenfeld hatten aber eine andere Idee.
Im Rahmen des 18. Park(ing) Day wollten Ex-Gemeinderat Michael Pöll und Gemeinderat Roman Fischer von den Grünen Frauenfeld mit einer kleinen Aktion ein anderes Problem in den Vordergrund stellen – sie machten den Tag zum Falsch-Park(ing) Day. Denn der knappe öffentliche Raum für Velofahrerinnen und Fussgänger, beispielsweise an der Rheinstrasse, werde systematisch durch falschparkende Fahrzeuge beschnitten. «Autos und Lieferwagen werden dort abgestellt, wo es gerade Platz hat. Vornehmlich auf dem Trottoir oder auf Velowegen», beschrieb Michael Pöll das Problem.
Jetzt Chance nutzen
Der Gang durch die Innenstadt verkomme dadurch zu einem Slalomlauf um falsch parkierte Fahrzeuge. «Personen mit Kinderwagen oder Gehhilfen müssen teils sogar auf die Strasse ausweichen und Velofahrende sind gezwungen, ein riskantes Ausweichmanöver auszuführen», erzählte Roman Fischer. Dabei habe es der Langsamverkehr in der Innenstadt ja bereits schwierig genug. «Die Verkehrsinfrastruktur ist auf den Autoverkehr ausgelegt, danach folgen, wenn Platz, die Bedürfnisse von Velofahrern und Fussgängern», sagte Michael Pöll.
Mit ihrer Aktion wollen die beiden auf diese Missstände aufmerksam machen und den Stadtrat darauf hinweisen, das Problem jetzt anzugehen und in diesem Zusammenhang die Chance der Neugestaltung im Rahmen der Aufwertung der Strassenräume der Innenstadt zu nutzen. «Den Bedürfnissen von Velofahrern und Fussgängern muss mehr Platz eingeräumt werden. Ausserdem muss man sie vor falsch abgestellten Fahrzeugen schützen», so Michael Pöll.
Michael Anderegg