Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.09.2023

In luftiger Höhe über Wängi

Seit Ende Juni wurde der Turm der katholischen Kirche in Wängi saniert. Aktuell befindet sich die aufwändige Restauration des 1958 erbauten Sakralbaus in der Endphase und bot vergangene Woche letzte magische Ausblicke über den Dächern unserer Region. 

 

 

Punkt 19.09 Uhr läuteten die beeindruckenden Glocken den Abendgottesdienst ein, wovon die grösste knapp 3000 Kilogramm wiegt.


«Die Glockentechnik stammte noch aus dem Jahre 1958 und die Glockenaufhängung bedurfte einer Sanierung. Zudem wurden die Klöppel ersetzt, mit denen nun ein weicherer Glockenton erzielt wird», erzählte Beat Krähemann, Mitglied des Kirchgemeinderates. Mit viel Freude und Kreativität engagiert er sich seit Jahren für seinen Wohnort Wängi sowie das katholische Gotteshaus.


 


Goldenes Kreuz 


Der Einsatz der Familie Krähemann geht ins Baujahr 1958 zurück, wo der damals 23-jährige Zimmermann, Ludwig Krähemann, am Bau des Pfarrhauses beteiligt war. Als interessierter junger Mann nutzte er die Gelegenheit, das goldene Kreuz auf dem neu erbauten Kirchturm auszumessen.


Dieses besagte Kreuz wurde heuer mit 359 Goldplättchen in spezieller Technik neu überzogen. Da liess es sich der mittlerweile 89-Jährige nicht nehmen, nach 65 Jahren erneut aufs Kirchendach zu steigen und das strahlende Kreuz in Augenschein zu nehmen.


 


288 Kilogramm Farbe 


Zudem wurde die Fassade des 36 Meter hohen Kirchturms frisch gestrichen, wofür 288 Kilogramm Farbe «aufgepinselt» wurden. Das mittlerweile vermooste Dach erhielt ebenfalls einen neuen Schliff und wurde unter Hochdruck gereinigt.


 


Stolze Uhr- und Glockenpracht 


Nebst der Glockentechnik gehörte auch das Uhrwerk zu den Prachtstücken aus den 50er Jahren. Zifferblatt wie Uhrzeiger konnten vollständig restauriert werden, einzig der Motor wurde ausgewechselt. Die Kirchenuhr erstrahlt mit ihrer stattlichen Grösse von knapp 4 Metern Durchmesser bald wieder über der Gemeinde Wängi.


 


Abrüstung im Gange


«Es war eine spannende Zeit, doch jetzt freuen wir uns, dass die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind», berichtete Beat Krähemann weiter. Sogar Alphörner spielten während des Umbaus auf der Turmspitz-Plattform. «Ein besonderes Ereignis, dass wir alle nicht so schnell vergessen werden.»


Diese Woche wird das Gerüst nun definitiv abgebaut, sodass die katholische Kirche Wängi ab dem 22. September in neuem Glanze zu bestaunen ist.


 


Öffentliche Turmbesichtigung


Für Interessierte unter uns, findet am Samstagvormittag, 7. Oktober, zwischen 9 und 12 Uhr eine öffentliche Turmbesichtigung statt.


Sarah Utzinger