Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.10.2023

Besichtigung Power-Hof

Die Mitte 60plus Thurgau führt diesen Herbst eine gemütlich-spannende Trilogie durch – drei interessante Veranstaltungen in drei Bezirken, jeweils Besichtigung und Nachtessen, wenn möglich in Anwesenheit von Nationalratskandidatinnen und -kandidaten der Haupt- und jeweiligen Bezirksliste.

 

 

Mehr als 20 TeilnehmerInnen fanden den Weg in den hintersten Zipfel des Thurgaus zur Powerhof-Besichtigung. Sie waren sehr überrascht, wie viel Energie auf einem einzelnen Bauernhof produziert werden kann, wenn sich der Eigentümer nicht nur politisch für erneuerbare Energie einsetzt, sondern sich auch mit Herzblut für Energieproduktion auf seinem eigenen Hof einsetzt. Wer hätte sich das vorgestellt – so viel: 2009 Bau Photovoltaikanlage Nr. 1 Laufstall; 2011 Bau Photovoltaikanlage Nr. 2 Mehrzweckgebäude; 2011 Bau Solarthermische Anlage auf Schopf/Garage; 2012 Bau Photovoltaikanlage Nr. 3 Laufstall; 2012 Bau Photovoltaikanlage Nr. 4 alte Scheune; 2015 Bau Biogasanlage für den hofeigenen Hofdünger; 2022 Baubeginn und Aufrichten grosse Halle und Stöckli – natürlich mit Lift; 2022 Bau fünfte PV-Anlage mit Fassaden-PV für mehr Winterstrom, Eigenbedarf, Stromspeicher in Abklärung; 2023, geplante Einführung bidirektionales Laden mit E-Auto VW ID4 GTX statt mit festem Batteriespeicher.


Verbunden mit grossen finanziellen Investitionen wurden die zahlreichen Effizienzmassnahmen umgesetzt. Die Kleinbiogasanlage mit 50 KW elektrischer Leistung hat einen, vergleichsweise grossen, Wärmespeicher von 27 000 Liter. Der grosse Speicher und der Gülle/Gülle Spiralwärmetauscher kombiniert mit einer modernen Steuerungstechnologie erlauben neben der Stromproduktion auch eine umfassende externe Wärmenutzung. Die Stromproduktion aus PV und Biogas beträgt ein Mehrfaches des Eigenbedarfes. Kein Wunder, hat der Powerhof von Josi Gemperle für diese grossen Anstrengungen im Bereich «Erneuerbare Energien und Energieeffizienz» mit dem Nachhaltigkeitspreis der IBK (Internationale Bodenseekonferenz) erhalten.


 



Warum nicht mehr? 


Die Hauptaufgabe sind die landwirtschaftliche Nutzfläche von 53 Hektaren (Wiese, Weide); Betriebszweige:  Milchproduktion mit ca. 80 Kühen Käsereimilch (Emmentaler), eigene Aufzucht, kein Tierzukauf, Futterbau etc. Die Teilnehmenden waren äusserst begeistert und fragen sich, wieso nicht viel mehr Bauernhöfe solche Energieproduktions-Stationen sind – ob sich auch Städter an den Kosten beteiligen würden? Im Anschluss gab es im Dorf 16 in Fischingen einen feinen Znacht und die Möglichkeit mit den Kandidierenden in persönlichen Kontakt zu kommen.  (zvg)