Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.10.2023

Kompetenzzentrum rund um Gesundheit

30 Jahre Passage Apotheke

Die Passage Apotheke ist seit dem ersten Tag ein wichtiger Bestandteil des Einkaufszentrums. Was 1993 mit sechs Personen begann, ist heute ein wahres Kompetenzzentrum für Gesundheit. Denn im Laufe der Zeit hat sich in der Apotheke so einiges verändert.

 

 

Heute zählt das Team um Geschäftsführer Stefan Ullmann 30 Personen. «Einst waren Apotheker Hersteller von Medizin. Mit der aufkommenden Pharmaindustrie wurden sie irgendwann zu Logistikern. Seit einigen Jahren geht die Entwicklung nun weiter Richtung Gesundheitsdienstleister», sagt Stefan Ullmann. Der Apotheker führt den Betrieb in der Passage seit 2013.


 


Zweimal umgebaut


Nach einem ersten Umbau 2008, baute die Passage Apotheke ihre Räumlichkeiten zuletzt im Jahr 2018 um. Man expandierte und legte damit den Grundstein für eine umfangreiche Gesundheitsversorgung. «Apotheken übernehmen eine wichtige Rolle in der Triage und wir können verhindern, dass die vielerorts überlasteten Hausarztpraxen, oder der Notfall eines Spitals, Ressourcen für Bagatellen einsetzen müssen. Wir halten ihnen so den Rücken frei», sagt Stefan Ullmann. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund gibt es gar Versicherungen, die ein Modell anbieten, in dem Apotheken die erste Anlaufstelle sind.


 


Eigene Herstellung


Die Apotheke ist mehr als «nur» ein Ort, wo Beratungen eingeholt und Medikamente bezogen werden können. «Unsere Kompetenzen sind vielseitiger geworden», so Stefan Ullmann, der zudem auch Präsident des Vereins Apotheken Thurgau ist. Die Passage Apotheke verfügt auch über ein Herstellungslabor für Medikamente. Dies für den Fall, dass beispielsweise Arzneimittel nicht in der gewünschten Dosierung verfügbar sind, niedrig dosierte Kapseln, oder Suspensionen für Kinder benötigt werden, oder Arzneimittel vom Markt genommen und nicht mehr produziert werden. «So leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen und pharmazeutischen Grundversorgung», sagt Stefan Ullmann dazu.


 


Impfen und Analysen


In den letzten Jahren wurde auf ein automatisiertes Lagerungssystem für Medikamente umgerüstet, das die Arbeitsabläufe optimiert hat. Zudem finden sich in der Apotheke zwei diskrete Beratungs- und Behandlungsräume sowie ein Analyselabor. Denn seit 2015 können in der Apotheke nicht nur Impfungen vorgenommen werden – was sich während der Corona-Pandemie bewährt hatte –, sondern auch Analysen von Blut- und Urinproben sind möglich. Demnächst steht indes die nächste Runde der Corona- sowie der Grippe-Impfungen auf dem Programm.


 


Eigene Fachkräfte ausbilden


Fachkräftemangel ist auch bei Apotheken ein grosses Thema. «Darum ist es wichtig, aktiv zu werden. So haben wir vor einigen Jahren die Anzahl der Lernenden im Betrieb von drei auf heute sechs erhöht», sagt Stefan Ullmann. Nach der Ausbildung sei dann wichtig, den Pharmaassistentinnen oder Fachfrauen und Fachmännern Apotheke, Optionen für Weiterbildungen zu bieten und sich daran auch finanziell zu beteiligen. «Um heute eine erfolgreiche und für Kundinnen und Kunden attraktive Apotheke zu sein, braucht es allem voran gut ausgebildetes Fachpersonal, die nötigen Möglichkeiten und Räume für Privatsphäre und Behandlungen sowie ein optimiertes Angebot», erzählt Stefan Ullmann. Dafür seien Investitionen nötig, die sich seiner Ansicht nach, und wie sich am Beispiel der Passage Apotheke zeigt, definitiv lohnen würden.  Michael Anderegg