Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.10.2023

Interesse an Fernwärme West ist hoch

Bisher Zusagen von über 80 Haushalten / Baubeginn im Oktober 2023

Das Klimaschutz-Grossprojekt in Frauenfeld West nimmt Fahrt auf: Beim städtischen Versorger Thurplus sind inzwischen Bestellungen über Hausan­schlüsse für die zukünftige Wärmeversorgung von über 60 Wohnungen einge­gangen. Mündliche Zusagen für weitere 20 Wohnungen liegen vor. Und wöchent­lich kommen neue hinzu. Baubeginn ist für diesen Monat geplant.

 

 

West wird die lokale Energiewende ein grosses Stück voranbringen. Jetzt kann es losgehen, denn die Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer haben das Angebot gut angenommen. Sie investieren mit einem Anschluss an das Fernwärmenetz in eine nachhaltige Energiezukunft und den Werter­halt ihrer Immobilien. Insgesamt gingen bisher Bestellungen für Fernwärmeanschlüsse für die zukünftige Versorgung von über 60 Wohnungen bei Thurplus ein, darunter sind acht Wohnblöcke mit insgesamt 53 Wohnungen.


Mit dabei ist auch die Stockwerkeigentümergemeinschaft Solitude II in der Sonnen­hofstrasse. Sie hat Thurplus den Auftrag gegeben, drei Wohnblöcke mit insgesamt 36 Wohnungen, die bisher mit Gas versorgt werden, an das Fernwärmenetz anzuschlies­sen und war dabei die erste Bestellerin. Verwaltungsmitglied Walter Vontobel und seine Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung gingen dabei sehr strukturiert vor. «Wir haben uns von einem Ingenieurbüro sowie von den Experten von Thurplus beraten lassen und konnten gemeinsam die verschiedenen Varianten für die zukünftige Wärmeversorgung vergleichen», erklärt Walter Vontobel. «Nachdem wir die Ergebnisse in einer Eigentümerversammlung vorgestellt und diskutiert haben, wurde ein nahezu einstimmiger Beschluss pro Fernwärme gefasst. Das war für uns sowohl technisch als auch wirtschaftlich die beste Lösung, vor allem auch wegen der Förderung durch das kantonale Förderprogramm», ergänzt er. Ausserdem waren Nachhaltigkeit, Komfort und der Preis wichtige Entscheidungskriterien.


 


Baubeginn diesen Monat


«Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns darüber, dass das Fernwärme-Angebot von der Bevölkerung so gut angenommen wird. Viele Eigentümer sichern sich jetzt mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz vorausschauend eine sichere und umweltschonende Versorgung zu verlässlichen Preisen», sagt Fabrizio Hugentobler, Vorsteher des Departements Thurplus, Freizeit und Sport.


«Thurplus wird im Oktober 2023 damit starten, das Fernwärmenetz von heute 1,8 auf bis zu 10,2 Kilometer Länge auszubauen und alles daran setzen, dass den Kundinnen und Kunden im nächsten Jahr klimaschonende Wärme zur Verfügung steht», ergänzt er. Die Rohrverlegearbeiten beginnen dieses Jahr in der Häberlinstrasse und im west­lichen Bereich der Scheuchenstrasse. Anschliessend folgen 2024 die Schaffhauserstrasse und der zweite Teil der Häberlinstrasse von der Burgerholzstrasse bis zur Oberwiesenstrasse.


 


Wärme aus regionalem Holz


Im nächsten Jahr, nachdem durchgehend Leitungen verlegt sind, kann die klimafreundliche Wärme durch die Rohre transportiert werden. Geliefert wird sie von der Bio­energie Frauenfeld AG, einem Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Zucker AG und der Energie 360 Grad AG. Sie produziert in ihrem Holzheizkraftwerk Strom und Wärme aus regionalem Holz. Einen Teil davon übernimmt Thurplus mit einem lang­fristigen Vertrag als Fernwärme und verteilt diese zukünftig an ihre Kundinnen und Kunden. Für das Projekt wurden 30,1 Mio. Franken budgetiert.  (svf)


Interessierte können sich unter der E-Mail: fernwaerme@thurplus.ch auch noch während der Bauphase direkt an die Fachberater wenden. Informationen über Anschluss- und Bezugsgebühren gibt es unter: www.thurplus.ch/waerme.


 


 


 


 


Von Kantonalem Förderprogramm profitieren


Das kantonale «Förderprogramm Energie 2023» hat das Ziel, eine möglichst grosse Energieeinsparung zu erreichen sowie den Anteil der Nutzung erneuerbarer Energie zu erhöhen. Um Eigentümerinnen und Eigentümern den Umstieg auf Fernwärme zu erleichtern, bietet es finanzielle Unterstützung.


Bei Ersatz einer bestehenden Gas- oder Ölheizungsanlage gibt es einen einmaligen Investitionsbeitrag in Höhe von 7000 Franken für Einfamilienhäuser oder mindestens 12 000 Franken für Mehrfamilienhäuser. Weitere Zusatzbeiträge sind möglich. Der För­derbeitrag beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtinvestitionen der geförderten Mass­nahmen. (svf)