Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.12.2023

Gebadet werden kann erst im Januar

Schlossbadi: Geplante Eröffnung verzögert sich

Besichtigt werden kann die Schlossbadi dieses Wochenende am Tag der offenen Tür wie angekündigt. Badehose und Bikini müssen aber noch etwas im Schrank bleiben. Die geplante Eröffnung muss um einen Monat auf den 13. Januar verschoben werden. Auch wenn beim Bau fast alles rund lief, so ist die Badwassertechnik noch nicht soweit. 

 

 

Die Tage der offenen Türe finden wie geplant am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr statt. Die Bevölkerung hat die Möglichkeit, das Bad und die dazugehörige Technik – das Herzstück, das sonst hinter verschlossenen Türen arbeitet – zu besichtigen. Ein Sprung ins warme Nass ist aber noch nicht möglich. «Wir bedauern diesen Entscheid, aber wir können die Becken nicht mit einem guten Gewissen freigeben», sagte Stadtrat Fabrizio Hugentobler am Freitag vor den Medien. Die verzögerte Fertigstellung und Inbetriebnahme der Badwassertechnik habe ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Dabei geht es in erster Linie um Wasserqualität, aber natürlich auch um Themen wie Lüftung oder Umwälzung des Wassers», wie Andreas Frei, Leiter der Schlossbadi, ergänzte.


 


Zwei Jahre Bauzeit


Nach rund zwei Jahren Bauzeit dauert es nun also nochmals gut einen Monat länger, bis die Frauenfelderinnen und Frauenfelder wieder in ihrem Hallen- und Sprudelbad planschen können. Trotzdem herrscht bei den Verantwortlichen Aufbruchstimmung. «Der Schlussspurt ist intensiv, aber wir freuen uns alle auf das neue Bad», sagte Fabrizio Hugentobler weiter. Roman Brülisauer, Amtsleiter Freizeit und Sport, lobte vor den Medien das Zusammenspiel aller beteiligten Parteien, allem voran der Handwerker und ist überzeugt, dass ein Bad erstellt wurde, das «zweckmässig, behaglich und den Ansprüchen genügend» ist. In Sachen Finanzen gehen die Verantwortlichen davon aus, dass man sich im Rahmen des knapp 40 Mio. Franken Kredits plus/minus 15 Prozent bewegen werde.


 


70-Meter-Rutschbahn


Von aussen sieht die Schlossbadi schick aus. Auch im Inneren macht sie etwas her. Das Schwimmerbecken ist mit seinen acht Bahnen à 25 Metern Länge für Wettkämpfe zugelassen und kann mit einem Netz für Wasserball oder Kanupolo vom Schwimmverkehr abgetrennt werden. Eine besondere Attraktion bei Jungen und Junggebliebenen dürfte die Indoor-Rutsche werden. Sie ist 70 Meter lang und mit diversen Spezialeffekten und Zeitmessung versehen. Das Restaurant, das sich auf der gleichen Etage wie das Bad befindet, bietet Platz für 60 Personen.


 


Neuste Standards


Die Heizung der Schlossbadi ist zu hundert Prozent klimaneutral. Das Bad ist dem Fernwärmering der Kläranlage angeschlossen. Auf dem Dach sorgt eine Photovoltaikanlage auf einer Fläche von 1900 Quadratmetern für rund 350 000 Kilowatt Strom pro Jahr. Das Bad wurde bereits provisorisch mit dem Label Minergie-P-ECO ausgezeichnet und ist damit das erste Hallenbad der Schweiz, das dieses Label trägt. Dies, «weil dieses Leuchtturmprojekt über eine sehr gute Wärmedämmung verfügt und mit diversen, recycelten Baumaterialien erstellt wurde. Dazu kommen 2000 Kubikmeter Holz, das im Umkreis von fünf Kilometern geschlagen wurde», erklärte Fabrizio Hugentobler. Die Grösse des Bades wurde nicht nur auf die Frauenfelder Bevölkerung ausgelegt, sondern für die ganze Region und für die nächsten zwei Generationen. «Wenn man sich ansieht, dass das alte Hallenbad Anfang der 70er Jahre gebaut wurde, gehen wir auch hier von einer Lebensdauer von etwa 50 Jahren aus», sagte Stadtpräsident Anders Stokholm in einer kurzen Ansprache. Schon damals habe die Stadt in die Sport- und Freizeitinfrastruktur investiert – wie der Stadtpräsident sagt mit einer Steuerfusserhöhung von zehn Prozent. Und solch grosse Investitionen stehen der Stadt in den kommenden Jahren nun ebenfalls ins Haus, die Schlossbadi war nur der erste Lupf.  


Michael Anderegg


 


Eintrittspreise werden erhöht


Neu gibt es einen einheitlichen Eintrittspreis für Hallen- und Freibad. Erwachsene aus Frauenfeld bezahlen 9 Franken, Auswärtige 10 Franken (Kinder 5 und 6 Franken). Nach dem Drehkreuz kann man sich dann entscheiden, ob man ins Hallenbad oder ins Freibad gehen möchte. Garderoben gibt es im Freibad keine mehr, nur noch im Inneren des Hallenbads. Dort gibt es neu sechs Gruppengarderoben, 40 Kabinen und 800 Kästen für Kleidung und Wertsachen. (mra)