Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.02.2024

Weniger ist mehr: Fastenkampagne startet am Aschermittwoch

Jeder Beitrag zählt – evang. und kath. Kirche spannen zusammen

Die diesjährige Kampagne «Fastenaktion/HEKS – Brot für alle» steht unter dem Motto «Weniger ist mehr». Denn genug ist eine Entscheidung, keine Menge. Es geht um Überkonsum – dies aber nicht nur bei Nahrungsmitteln, sondern im Leben ganz allgemein. Die generierten Einnahmen der Kampagne gehen an zwei Projekte im Kongo.

 

 

«Die Klimakrise betrifft uns alle. Wir wollen helfen, unseren Fussabdruck zu verkleinern und dafür den Handabdruck vergrössern», sagte Christof Kaiser von der katholischen Kirchgemeinde am Montag während der Projektvorstellung vor den Medien. Gemeint ist, achtsam zu sein und miteinander die Konsequenzen von Überkonsum abzufedern. «Es gilt, beispielsweise das eigene Ernährungsverhalten und Gewohnheiten in Frage zu stellen», führte Alex Hutter, Diakon der Katholischen Kirchgemeinde aus. Unter dem Motto «Weniger ist mehr» unterstützen die katholische und reformierte Kirchgemeinde die diesjährige Kampagne «Fastenaktion/HEKS – Brot für alle».


 


Themenabende und Jassturnier


Die Fastenzeit startet am heutigen Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Während dieser Zeit finden im Rahmen der oekumenischen Fastenkampagne diverse Veranstaltungen zum Thema statt. Neben Gottesdiensten und täglichen Andachten gibt es am 15. Februar einen Themenabend Fasten im Stadtlabor. Am 26. Februar wird im Begegnungszentrum Viva an der Rheinstrasse 46 ein Benefiz-Jassturnier veranstaltet. Am 12. März wird ins Bistro «Zur Alten Kaplanei» zu einem Podiumsgespräch mit dem Titel «Weniger ist mehr» geladen.


Am 7. März wird zu einem speziellen Kochkurs in die Kochlust in Thundorf geladen. Dort werden Inputs für den kreativen Umgang mit Resten und Vorräten gezeigt. Zum fünften Mal steht auf dem Fastenprogramm auch wieder das Pilgern auf dem Jakobsweg – von Steg nach Rapperswil.


 


Beliebte Suppentage


Höhepunkte bieten auch in diesem Jahr wieder die beiden Suppentage im Pfarreizentrum Klösterli am 9. und 16. März. Am ersten Suppentag werden die «Meiers-Köche» eine Gemüsesuppe zubereiten. Am zweiten Suppentag sorgt dann der «Club kochender Männer» mit einer Bündner Gerstensuppe für das leibliche Wohl. «Auf den Outdoor-Suppentag im Suure Winkel, wie er während der Pandemie eingeführt wurde und sich grosser Beliebtheit erfreute, muss in diesem Jahr leider verzichtet werden», sagte René Oettli, Sozialdiakon der evangelischen Kirchgemeinde. Dies, weil derzeit in der evangelischen Stadtkirche und dem Kirchgemeindehaus gebaut wird und der Suure Winkel daher nicht zur Verfügung steht.


 


Projekte im Kongo


Die generierten Einnahmen gehen an zwei Projekte in der Demokratischen Republik Kongo. Es sind dieselben, die bereits im letzten Jahr unterstützt wurden. Beim ersten Projekt ist es das Ziel, stabilere Ernten zu ermöglichen und den Marktzugang von Gemüseproduzentinnen und Gemüseproduzenten zu verbessern. Auf diese Weise soll die Einkommenssituation der Kleinbauern im Gebiet Masisi und auf der Kalehe-Achse verbessert werden. Damit werden rund 3500 Haushalte angesprochen.


Im zweiten Projekt geht es um die Entwicklung durch verantwortungsbewussten Rohstoffabbau in über 300 Minen im südöstlichen Teil des Kongos. Ziel ist es, das Bergbaugesetz umzusetzen, damit massloser Rohstoffabbau und Umweltverschmutzung verhindert werden können. Der abgebaute Rohstoff – beispielsweise Kobalt und Nickel für Batterien – verlässt das Land schnell. Zurück bleiben verschmutze Gewässer, vergiftete Böden und vertriebene oder umgesiedelte Menschen. Die Partnerorganisation von Fastenaktion und HEKS stärken den betroffenen Familien vor Ort durch Schulungen zu Menschenrechten und zum Bergbaugesetz den Rücken, um gegenüber Konzernen oder Behörden ihre Rechte einzufordern.


 Michael Anderegg


kath-frauenfeldplus.ch/fastenaktion