Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.03.2024

Der Stolz des Thurgaus

Apfelkönigin Caira Imfeld

Mit einer Mischung aus Anmut, Authentizität und unerschütterlichem Engagement erobert Caira Imfeld die Herzen der Thurgauer und darüber hinaus. Als amtierende Thurgauer Apfelkönigin 2023/2024 verkörpert die 28-jährige «Strahlefrau» eine einzigartige Verbindung zwischen Tradition und Moderne - und das mit einer bewundernswerten Gelassenheit, vor allem aber mit Herz und Charme.

 

 

Ihr Entschluss, sich als Heimat «Most-indien» auszusuchen, fiel der Wahlthurgauerin keineswegs schwer, denn der bedeutsamen Entscheidung liegen tiefe Wurzeln zugrunde. Caira hat mit ihren jungen Jahren bereits eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Geboren und aufgewachsen auf der sonnenverwöhnten Insel Teneriffa in Spanien, blickt unsere Apfelkönigin durch ein buntes Kaleidoskop der verschiedensten Wohnorte. «Ich bin in der Vergangenheit mehr als 35-mal umgezogen und habe beinahe jeden Winkel der Schweiz erkundet», verrät sie im persönlichen Gespräch. Umso schöner, dass Caira den Thurgau vor mehreren Jahren zu ihrem «Zuhause für immer» erkoren hat.


Gemeinsam mit ihrem Verlobten wohnt sie in Heiterschen Wängi und baut gerade ihr gemütliches Eigenheim um. «Es ist wundervoll, nun endlich angekommen zu sein», erzählt sie weiter.


Ihre Verbundenheit mit dem Thurgau sei mittlerweile so stark, dass selbst ihr Vater letzthin seine Freude offenbarte, wie schön es doch sei, dass sie endlich ihre Heimat gefunden hätte und nicht mehr auf der Suche wäre.


Auf die Frage hin, wieso genau die Ostschweiz sie fasziniere, schwärmt sie: «Hier fühle ich mich stets wie in den Ferien, egal wohin ich gehe». Dabei mag die naturverbundene «Königin» die vielen Grünflächen unseres charmanten Kantons und hat sich unter anderem in den Bodensee verliebt.


 



Geteilte Meinungen


Die anfänglichen Hürden, denen Caira gegenüberstand, als sie das Amt der Apfelkönigin antrat, waren nicht gering. Ihre spanische Historik sowie ihr «untypischer Dialekt», der ein kleines Gemisch aus den divergenten Wohnetappen und gleichzeitig eine Hommage an ihre Lebensodyssee ist, führten zu geteilten Reaktionen. Doch die «Sonnenprinzessin» liess sich nicht entmutigen. Die Wahl sei für sie eine Herzensangelegenheit und so wären die unterschiedlichen Meinungen, auch wenn sie diese teils traurig gestimmt hätten, ein Ansporn gewesen. Ihre Bindung zum Thurgau möchte Caira daher täglich neu kundtun, geniessen und ihre Rolle als Apfelkönigin mit Stolz erfüllen.


 



«Strahle jeden Tag»


Ihr Ziel ist es, Lebensfreude, Zuversicht und Sonnenschein in die Herzen der Menschen zu bringen. Dies gelingt ihr mit Bravour! Wo die hübsche Frau auftritt, zaubert sie ein Lächeln ins Gesicht ihres Gegenübers und verbreitet eine aussergewöhnliche Energie, die inspiriert. «Ich liebe den Kontakt nach aussen, mag es, wenn ich neue Menschen kennenlernen und Bekanntschaften knüpfen darf», erklärt Caira mit leuchtenden Augen.


Ihr Lebensmotto «Strahle jeden Tag» spiegelt ihre positive Einstellung wider, selbst in Zeiten von unüberwindbar scheinenden Herausforderungen.


Ebenso möchte «unsere Königin» die Schönheiten des Thurgaus nach aussen tragen und die Apfelkultur in der Schweiz fördern.


Dabei sprechen Taten mehr als Worte. Ihre Hingabe für den Thurgauer Apfel zeigt sich in ihrer engagierten Bereitschaft vor und während ihrer Amtszeit. So hätte sie sich verantwortungsvoll auf ihre Aufgabe vorbereitet und sich an Besichtigungen bei «Tobi Seeobst» wertvolles Fachwissen rund um den Apfel angeeignet. Ausserdem habe sie «Mostindien» von einer weiteren spannenden Seite kennengelernt und neuen Respekt gegenüber den Obstbauern und ihrer wertvollen Arbeit entwickelt.


Von der Mitarbeit bei der Herstellung der legendären «Nafzger-Mosttorte» bis hin zum «kräftigen Anpacken» bei der Obsternte hat Caira gezeigt, dass sie nicht nur eine «Prinzessin der Titel», sondern auch der Tat ist. So sprüht sie vor weiteren Ideen wie zum Beispiel einer eigens organisierten Velotour durch unseren idyllischen Kanton – inklusive Apfel-Genusswanderung.


Ihre Begegnung mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter an der OLMA, mit Ernst Möhl, Patron der beliebten Mosterei Möhl, ihr Besuch im Berner Bundeshaus und ihre Präsenz bei TeleTop oder beim Thurgauer-Apéro in Arosa haben dazu beigetragen, unseren «fruchtigen Star» in der ganzen Schweiz bekannt zu machen und würdig wie anmutig zu vertreten.


Bewegendes Schicksal


Doch Caira ist weit mehr als nur eine Apfelkönigin mit einem bezaubernden Lächeln. Hinter all dem «Glamour» steht eine Frau mit bewegender Geschichte. Der unerwartete Verlust ihrer Mutter in jungen Jahren war erschütternd und ein tiefgründiger Einschnitt. «Durch die zahlreichen Umzüge hatte ich damals keinen festen Freundeskreis. Mein Mami war meine Bezugsperson. Ihr Tod zog mir den Boden unter den Füssen weg.» Die besondere Beziehung zu ihrer Stute «Carramba», ihre Leidenschaft fürs Springreiten und ihre offene Art, über den fast unerträglichen Schmerz zu reden, halfen Caira, neue Stärke zu gewinnen, nicht aufzugeben und weiter vorwärtszugehen.


«Carramba war stets meine treue Begleiterin und ihr Name ist bis heute Programm», verrät die talentierte Reiterin lächelnd. Aufgrund ihres scheinbar unbändigen Temperaments war das malträtierte Pferd ursprünglich zum Schlachten vorgesehen, worauf sich unsere mutige Apfelkönigin der Westfalen-Stute annahm. Gemeinsam durften sie wundersame Veränderungen erfahren und unvergessliche Erfolge auf ihrem herausfordernden Lebensweg teilen.


Cairas Biografie ist eine Ermutigung dafür, wie man selbst in schwierigen Zeiten die sonnigen Seiten des Lebens erfahren kann.


 



Gegenwart und Zukunft


Neben ihrem königlichen Amt bleibt die «holde Dame des Apfels» bescheiden und bodenständig. Ihre Arbeit als Einkäuferin bei Hug Engineering in Elsau und ihr bevorstehender Abschluss zur eidgenössisch diplomierten Einkaufsfachfrau zeugen von Enthusiasmus für ihr berufliches Wachstum. Auch liebäugelt sie mit weiteren Zusatzausbildungen im Bereich des Reitsports wie Parcoursbauerin oder Vereinstrainerin.


Und ihre Träume reichen noch weiter. Gerne würde die Vertreterin unseres «Kantonshelden» vermehrt nach aussen treten und in der Öffentlichkeit arbeiten, vielleicht sogar als Moderatorin. «Ich bin offen und lasse mich gerne überraschen», meint sie freudig gespannt.


Klar ist: Für Caira Imfeld ist die Zukunft voller Möglichkeiten. Ob als «Anchorwoman», Reitsportlerin oder als strahlende Botschafterin des Thurgauer Apfels, zweifellos wird sie ihr Umfeld weiterhin inspirieren und bereichern.


Als bisher schönstes Erlebnis ihres Amtes beschreibt sie den «Apfel-Chlaustag», an welchem sie als «Samichlaus der etwas anderen Art» den berührenden Versli der Kinder lauschen und sie mit «Chlaussäckli» erfreuen durfte.


(su)